BürgerReporter der Monats August: Willi Heuvens

Kampfkünstler Willi Heuvens demonstriert die Abwehr eines Schwertangriffes und das Führen einer Kontertechnik mit dem Schwert. | Foto: Heuvens
3Bilder
  • Kampfkünstler Willi Heuvens demonstriert die Abwehr eines Schwertangriffes und das Führen einer Kontertechnik mit dem Schwert.
  • Foto: Heuvens
  • hochgeladen von Jens Steinmann

Wer denkt, dass im Lokalkompass kein Platz ist für Spiritualität, der kennt <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.lokalkompass.de/kalkar/profile/willi-heuvens-780.html">Willi Heuvens</a> noch nicht. Der sportliche Mann aus Kalkar ist zwar 2013 in den Ruhestand gegangen, auf die faule Haut hat er sich aber nie gelegt.

Mit Karate und Iaido, eine alte japanische Schwertkunst, hält Willi Heuvens sich fit. Körper, Geist und Seele - mit informativen wie interessanten Beiträgen bereichert der Buddhist aus Kalkar seit 2010 den Lokalkompass. Dabei ist er mitunter sozialkritisch und politisch, bleibt aber stets sachlich und höflich. Gerade erst startete Heuvens seine Interview-Serie "<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.lokalkompass.de/kleve/leute/gespraeche-im-park-heute-mit-propst-und-kreisdechant-johannes-mecking-d681086.html">Gespräche im Park</a>", für die er Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und dem Kulturbetrieb zum Gespräch bittet. Auch einen <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.lokalkompass.de/sonsbeck/leute/film-ueber-den-pauenhof-buddhistisches-meditationszentrum-bei-sonsbeck-d680568.html">aktuellen Filmbeitrag</a> über das buddhistische Meditationszentrum bei Sonsbeck verdanken wir ihm. Im Interview mit dem Lokalkompass erfahrt ihr mehr über unseren BürgerReporter des Monats August.

Wenn Deine Familie und Freunde Dich beschreiben sollten: Was würden sie wahrscheinlich sagen? 

Ich denke, dass die Menschen, die mich sehr gut kennen, mich wie folgt beschreiben: "Er ist etwas unbequem, positiv kritisch, verlässlich; in der Schule und im Beruf wollte er immer der Beste sein. Das hat er geschafft, er kennt alle sehr guten Restaurants und geht am liebsten in der kulinarischen Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen essen, in Kalkar. Über den Buddhismus versucht er, keinen Unterschied zwischen einem fleißigen Arbeiter und einem hochgestellten Politiker zu machen, ist immer frei heraus, auch wenn es mal Nachteile bringen sollte. Er mag die Senioren in den Pflegeheimen, ist oft dort, kommuniziert mit ihnen, holt Politiker in die Heime, um die älteren Menschen wieder für Politik zu interessieren und den Beruf der Pflegekraft aufzuwerten; das sind Leute, die wahre Leistungsträger sind."

Was sind die wichtigsten drei Dinge in deinem Leben?

Die wichtigsten Dinge in meinem Leben sind die Menschen in meinem engen Familienkreis, meine und deren Gesundheit, daran zu arbeiten, dass im Lande wieder eine soziale Ausgewogenheit herrscht, dass es keine Armut und auch keinen übergroßen Reichtum mehr geben mag und dass ich noch lange über die Kampfkünste Japans, über das Krafttraining und durch die Natur glücklich bleiben kann. Eigentlich ist das kausal miteinander verbunden, man kann es als drei wichtige Dinge sehen - aber auch als eine Einheit.

Was ist das Besondere an deiner Heimat Kalkar?

Ich wohne auf dem Gemeindegebiet von Bedburg-Hau, einer reizvollen Gemeinde vor den Toren von Kalkar mit dem Wasserschloss Moyland und endloser Natur. Ich bin aber fast täglich in Kalkar, dieser mittelalterlichen, historischen Stadt mit all den wunderschönen Ecken und hervorragenden Restaurants, dem Rittersitz Haus Horst mit seinem übergroßen Wildpark und der Burg Boetzelaer an einem alten Rheinarm.

Du betreibst mit Hingabe fernöstliche Kampfkunst. Was bedeuten Karate-do und Iaido für dich?

Karate-do und Iaido begleiten Menschen ein Leben lang, nach der Wettkampfphase trainiert man weiter unter dem Leitsatz: Der Meister bleibt immer Anfänger. Die japanischen (wie auch die koreanischen und chinesischen) Kampfkünste stärken Geist, Seele und Körper, man bleibt zu einem hohen Prozentsatz komplett fit und gesund. Bereits als Schüler und in den Ausbildungen fiel mir auch das Lernen durch die Kampfkünste sehr leicht, war ein typischer Einser-Schüler. Ich empfehle jedem Menschen, ob jung oder alt, die Praxis der Kampfkünste täglich zu üben.

Was ist Deine größte Schwäche und wie gehst Du damit um?

Eine Schwäche ist vielleicht die Tatsache, dass ich auch das süße Leben schätze, ich esse sehr gern und sehr gut und bin jemand, der vielleicht den Menschen zu schnell vertraut, Kontrolle ist nicht meine große Stärke. Alles sollte für mich schnell erledigt werden, manchmal zu schnell ;-)

Was bereitet dir am Lokalkompass am meisten Freude?

Ich bin von Anfang an beim Lokalkompass dabei, habe vorher viele Leserbriefe, Beiträge und Kommentare in den Wochenblättern sowie (auch noch heute) in anderen Medien geschrieben. Dinge beim Namen nennen, die Demokratie mit dem Schreiben und mit Kritik beleben, statt am Stammtisch zu schimpfen, das kann ich erstklassig im Lokalkompass. Und hier lernte ich sehr fähige Menschen kennen und bekomme immer wieder bestätigt: Frauen sind doch offener und haben mehr Zivilcourage als Männer - Ausnahmen gibt's natürlich auch.

Wohin würdest du reisen, wenn Zeit und Geld keine Rolle spielten?

Japan und Tibet mit Nepal und Bhutan sind für mich Reiseziele, die mich kreativ beeinflussen. Japan ist für mich ein vorbildlicher Staat, technisch optimal, die Menschen mag ich. Tibet und die Nachbarstaaten sind die Heimat des Buddhismus, hier leben Menschen, die fernab von Geldgier und Materialismus leben.

Du bist 2013 in den Ruhestand gegangen? Was ist die wichtigste Lektion, die du in deinem Berufsleben gelernt hast?

Ich glaube, vielfach kommt man heute allein mit Wissen, Können, Leistung und Intelligenz nicht weiter. Oft, leider viel zu oft, werden andere Kriterien wichtiger, Beziehungen, Parteizugehörigkeit, Alter - denn ab 45 bist du nicht mehr gewünscht, hier liegen viele Kapazitäten im Lande brach. Übrigens: man wollte mich auch einmal - obwohl unkündbar - entlassen. Der Schuss ging natürlich für diese Leute nach hinten los, habe dann noch etwa 13 Jahre lang meinen Dienst versehen.

Was wolltest du die Community schon immer fragen?

Ich stelle mal die Frage, ob nicht viele BürgerReporter(innen) auch sehr gute hauptamtliche Journalisten wären. Ich denke schon...

Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

61 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.