Buchvorstellung: Selbsterlebtes aus einem typischen Cluburlaub
„Cumvayu - Scheißegal, uns kennt hier doch keiner“ heißt das Erstlingswerk des 45-jährigen Velberters Volker Weidtmann. In einem Interview mit Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Astrid von Lauff erzählt er von der Lust am Schreiben und netten Menschen.
Als Single-Urlauber Tim Kramer reiste Autor Volker Weidtmann in einen All-inclusive-Ferienclub in die Südtürkei. Seine Erlebnisse fasste er auf locker-flockige, humorvolle Art und Weise in einer Art Urlaubstagebuch zusammen.
Herr Weidtmann, was hat Sie motiviert, Ihre persönlichen Urlaubserfahrungen in Buchform zu veröffentlichen?
Anfänglich war das gar nicht mein Anliegen. Ich habe schon immer meine Urlaubserlebnisse für meinen engeren Freundeskreis aufgeschrieben. Daraus wurde dann bei dem Thema Cluburlaub mehr und die Idee zu einem Buch entstand. Man glaubt ja gar nicht, was man alles für Geschichten erlebt und wie viele unterschiedliche Menschen man dabei kennenlernt. Das meiste ist einfach zum kaputt lachen und das habe ich versucht rüber zu bringen.
Das heißt, Ihr Untertitel „Scheißegal, uns kennt hier ja keiner“ bedeutet nicht, dass Sie das schlechte Benehmen Ihrer Miturlauber entlarven?
Auf keinen Fall. Natürlich beschreibe ich mal nervige Mitreisende, wie bei der Szene des chaotischen Hinfluges, denn wer kennt sie nicht, die nörgelnden Kinder mit ihren liebevollen Übermüttern oder die besonders mitteilungsbedürftigen Sitznachbarn. Jeder hat ähnliche Szenarien und Charaktertypen schon einmal kennengelernt und wird auf sehr humorvolle Art daran erinnert. Ganz klar überwiegen in meinem Buch aber die Menschen, dessen Begegnung einen bereichert und wo der Abschied dann auch schwer fällt. Der Untertitel bezieht sich eher darauf, dass man im Urlaub lockerer ist und sich daher eben auch mal Dinge traut, die man zu Hause nicht tun würde, da einen jeder kennt.
Ist das Buch speziell etwas für den allein reisenden Cluburlauber?
Wer ein bisschen Cluberfahrung hat, findet sich und die anderen Urlaubscharaktere natürlich besonders schnell wieder. Da sind die typischen Mädels- bzw. Männertrüppchen, Singles jeden Alters, die Anschluss suchen, aber auch liebenswerte Pärchen. Rund um diese Personenkonstellationen beschreibe ich die unbegrenzten Möglichkeiten, die so ein Urlaub in einer gut geführten Ferienanlage birgt und das häufig fern der üblichen Animation.
Wie war das Gefühl, als Sie Ihr Werk das erste Mal in Händen hielten?
Unbeschreiblich toll. Und auch ein bisschen aufregend, schließlich gibt man ja schon einiges von sich preis. Selbst meine sportlichen Misserfolge und meine kleine Romanze lasse ich nicht außen vor und das ist ja dann schon sehr persönlich. Aber die Resonanz auf das Buch war bisher durchweg positiv. Auch seitens des türkischen Clubbetreibers, der mir bei meinen Recherchen gerne mit Rat und Tat zur Seite stand.
Wird es also in Zukunft mehr von Ihnen geben?
Ja, das nächste Buch ist schon in der Mache. Diesmal verwerte ich den gemeinsamen Urlaub mit meinem Sohn auf einem Clubschiff. Aber mein Bestreben ist es nicht, den Nobelpreis zu erhalten. Mir macht das Schreiben Spaß und wenn ich den einen oder anderen damit zum Lachen bringen kann, habe ich mein Ziel schon erreicht. Da bleib ich ganz locker und schau‘ mal, was so passiert. Ich gehe ja kein Risiko ein, daher habe ich mich auch für die Methode „book on demand“ entschieden.
Wieviel Anteil hatte die dichterische Freiheit an Ihrem Erstlingswerk?
So gut wie keinen. Das Werk ist zu 95 Prozent autobiographisch. Ich verarbeite meine Erinnerungen an Bekannte, die Freunde wurden und lasse die Bilder, die ich in meinem Kopf habe, zu Worten werden. Die Velberter Künstlerin Marlene Schupp hat diese Erinerungen in kleinen Bildern verewigt, die die Fantasie des Lesers unterstützen sollen - jedoch nicht übermalen.
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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