Brokkoli ist bäääh
Unter dem Leitspruch „Wir kochen dort, wo Kinder leben“ bietet die Diakonie Niederberg bereits seit drei Jahren mit ihrer mobilen Kinder- und Jugendküche einen Kochkurs für Sieben- bis 13-Jährige an. Im Rahmen der Serie „Der Stadtanzeiger will‘s wissen“ kochten nun auch Maren Menke sowie das Team der Sparda-Bank-Filiale in Velbert mit einer Gruppe von Kindern Am Nordpark. Ziel des Projektes ist es, Kindern mehr über gesunde Ernährung und die Zubereitung ausgewogener Mahlzeiten beizubringen und zudem auch das Sozialverhalten zu schulen. Durch die Kooperation mit dem Berufskolleg Bleibergquelle werden seit Kurzem auch angehende Erzieher in das Projekt integriert.
Panierte Fischfilets, Kartoffelpüree und Brokkoli stehen an diesem Tag auf dem Speiseplan. „Ich mag aber keinen Brokkoli“, stellt die neunjährige Eleni sofort klar, nachdem sie die Zutaten auf dem Tisch liegen sieht. Und auch die anderen Kinder können sich nicht für das grüne Gemüse begeistern. Auf den Bananen-Schoko-Quark hingegen, den es zum Nachtisch geben soll, freuen sie sich aber schon.
Bevor es mit dem Kochen los geht, werden die Kinder von den fünf angehenden Erziehern des Berufskollegs, die das Projekt betreuen, über den Ablauf informiert. Außerdem müssen die Hände gewaschen und Schürzen umgebunden werden.
In Kleingruppen werden dann schließlich die Gerichte zubereitet. Ich darf gemeinsam mit Michael Kirch, Geschäftsführer von der Sparda-Bank, sowie den drei Mädchen Eleni, Melek und Zeliha kochen. Egal ob Kartoffeln schälen und schneiden, das Fischfilet panieren und anbraten oder den Quark mit Schokoladensplittern und Bananenstücken verfeinern - alle Aufgaben müssen die Kinder selber übernehmen. Nur mit dem Brokkoli möchten sie nichts zu tun haben. Also schneiden Michael Kirch und ich gemeinsam das Gemüse und versuchen währenddessen die Kinder davon zu überzeugen. „Da wir uns so eine große Mühe beim kochen geben, müsst ihr das doch wenigstens mal probieren“, animiert Kirch.
„Die Kinder lernen nicht nur die Zubereitung von gesunden Mahlzeiten“, so Achim Scholz, Lehrer der angehenden Erzieher. „Gemeinsames kochen hat auch immer etwas Kommunikatives. Außerdem wird anschließend gemeinsam gegessen, es wird also auch das Sozialverhalten geschult.“ Auch vor dem abschließendem Aufräumen und Spülen darf sich keiner drücken. „Das gehört eben alles dazu“, so der Lehrer. So muss auch ich mein Schneidebrett wieder sauber machen, abtrocknen und wegräumen.
Beim Verzehr unserer Mahlzeit merken ich und die Bank-Mitarbeiter, dass die Kinder die Aufmerksamkeit genießen. Jeder möchte etwas erzählen. Zudem scheint es so, als sei es für viele der Sieben- bis 13-Jährigen wirklich nicht üblich, gemeinsam und in Ruhe zu essen.
Auch Velberts Bürgermeister Stefan Freitag und der Landtagsabgeordnete Marc Ratajczak durften sich schon einmal die Kochschürzen umbinden und im Rahmen des Projektes mit einer Gruppe von Kindern am Kostenberg Salat, Spätzle mit einer Puten-Champion-Rahmsauce sowie leckere Obstspieße zubereiten.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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