Blicke entlang der Hauptstraße
Der Förderverein „Unser Dom“ hat jetzt einen neuen Kalender für das nächste Jahr vorgestellt.
Um die Gelder für die erfolgte Renovierung des Innenraumes der Sankt-Suitbertuskirche zusammen zu bekommen, hatte sich vor einigen Jahren der Förderverein „Unser Dom“ gebildet, der jetzt die Schulden tilgt. Er nennt sich nach der volkstümlichen Bezeichnung des Gotteshauses, dessen 61 Meter hoher Kirchturm seit 1898 die Silhouette des Ortes prägnant prägt. Nachdem der Förderverein in den vergangenen Jahren Kalender mit historischen Fotos veröffentlicht hatte, wird nun eine breite Palette aktueller Fotos gezeigt, die von Rainer Ruhl stammen.
Wenn der Heiligenhauser von weitem seinen „Dom“ sieht, weiß er, dass er zu Hause ist. Der Hobbyfotograf, der dieser Leidenschaft seit 1964 frönt, hielt für diesen Kalender seine Eindrücke von der Hauptstraße fest, mit gelegentlichen Abstechern zur Friedhofstraße, der Kettwiger Straße und dem neuen Panoramaradweg auf dem Bahndamm. Der Titel des 2011er Kalenders heißt „Von der Bocksennot zur B 227“. Das ist eine Anspielung auf den Heimatdichter Carl Schmachtenberg, der die langgestreckte Ausdehnung des Dorfes Heiligenhaus an einer Straße „so lang und schmaul wie en Bocksennot“ bezeichnete.
Das Titelblatt ziert ein meisterhaft in Szene gesetztes Portrait der Skulptur jenes Schlotschmeds vor dem Rathaus, der von dem Bildhauer Josef Vavro geschaffen wurde, ein Geschenk der damaligen Sparkasse Heiligenhaus zu ihrem 90-jährigen Bestehen für alle Heiligenhauser.
Obwohl die weiteren Bilder nicht die Ausdruckskraft des Deckblattes besitzen, stellen sie einen sehenswerten Bummel durch die Innenstadt dar, mit all ihren architektonischen Sprüngen und Zerrissenheiten, aber auch jenen Perspektiven und Kleinigkeiten am Rande, die Heiligenhaus trotz seiner Widersprüche lebens- und liebenswert machen. Sehr passend zum tristen Trauermonat ist das November-Bild: Das Haus Hauptstraße 110 weist einige hübsche architektonische Details auf, ist aber seit Jahren unbewohnt und verkörpert den morbiden Charme des Niedergangs.
Der Kalender ist für 9,50 Euro im Pfarrbüro Sankt Suitbertus sowie dem Bürgerbüro am Rathaus erhältlich.
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