„Bitte schwache Schüler ausbilden“
Anlässlich des Tags der Ausbildung warb Ute Ackerschott für die betriebliche Ausbildung.
"Wir brauchen Fachleute, damit die Betriebe auch morgen noch produzieren können“, fordert die Chefin der Arbeitsagentur für den Kreis Mettmann.
„Ich habe zwar noch ein paar Arbeitslose, aber die werden immer weniger“, bilanziert sie vor jungen Männern, die sich bei der Firma KFV Fliether an der Siemensstraße über die Ausbildung vor Ort informierten. „Die Jungs sind schwieriger unterzubringen als die Mädchen, weil deren Noten oft nicht so gut sind. Dabei sind die Jungs nicht dumm, sondern faul“, stellt die Mutter eines 14-jährigen Sohnes aus eigener Erfahrung fest. „Wer auf Arbeitssuche geht, braucht gute Noten in Mathe und Physik, aber auch in Deutsch. Und Tugenden sind bei den Arbeitgebern gefragt. Dabei kommt es auf ein ,Guten Morgen‘ bei der Begrüßung ebenso an wie auf einen freundlichen Gesichtsausdruck“, rät sie den Arbeitsuchenden. „Auch in der Berufsschule müsst ihr gut sein, denn wenn ihr die Prüfung nicht schafft, ist das ein Problem für den Arbeitgeber. Denn der sagt sich, dass er eigentlich produzieren muss und keine Nachhilfe geben kann.“
Die Leiterin der Arbeitsagentur nimmt aber auch die Betriebe in die Pflicht: „Ich werbe bei den Arbeitgebern, sich auch um die schlechten Schüler zu kümmern. Denn es macht Spaß zu sehen, wie sich junge Menschen in drei Jahren entwickeln können.“ Darüber hinaus gibt Ute Ackerschott den Jugendlichen den Rat, nicht nur dem Traumberuf hinterher zu laufen. „Man sollte einen zweiten oder dritten Beruf in der Hinterhand haben.“
Unterstützung erhält sie durch Hans-Georg Kämpfer. Der KFV-Personalleiter rät, einem Plan B oder Plan C in der Tasche zu haben, um dann doch noch Plan A zu erreichen. Ute Ackerschott hat einen weiteren guten Rat an die jungen Leute: „Hauptsache, ihr habt eine Ausbildung gemacht. Damit habt ihr gezeigt, dass ihr was könnt. Leute mit einer abgeschlossenen Ausbildung kriege ich locker in andere Jobs vermittelt.“
Schließlich ging es in die Fertigung, wo die Teilnehmer einer berufsbildenden Vorbereitungsmaßnahme und Realschüler unter Führung des Ausbildungsleiters Domian Bozek sahen, wie aus Stahlbändern Beschläge für Fenster und Haustüren werden.
Aufmerksam schaut sich Sergej Sabonskij um: „Ich möchte Mechatroniker werden, das ist ein vielseitiger Beruf.“ Daniel Gaspar interessiert sich für Werkzeugmechaniker oder Zerspannungstechniker. „Ich habe zuvor in einem sozialen Beruf gearbeitet, bis ich festgestellt habe, dass mir etwas Handwerkliches mehr liegt.“
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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