Austausch ermöglichen

Saim Boberka (Mitte) vor historischen Fotos des Heiligenhauser Bahnhofs, der heute von der Deutsch-Türkischen Gemeinde als Moschee genutzt wird. | Foto: Ulrich Bangert
  • Saim Boberka (Mitte) vor historischen Fotos des Heiligenhauser Bahnhofs, der heute von der Deutsch-Türkischen Gemeinde als Moschee genutzt wird.
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Bis zum 31. Januar ist in der Moschee der Türkisch-Islamischen Gemeinde an der Bahnhofstraße 11 in Heiligenhaus die Fotoausstellung „Heimat und Fremde“ zu sehen.
Mehmet Aktas, der Vorsitzende der Gemeinde, freute sich, viele Gäste aus Rat, Verwaltung und anderen Vereinen begrüßen zu können und betonte, dass der Austausch sehr gut läuft. Bürgermeister Dr. Jan Heinisch erinnerte an das vor 50 Jahren geschlossene Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei, dem Anlass für diese Ausstellung.
Die boomende Wirtschaft zu Beginn der 60er Jahre brauchte Arbeitskräfte. Die Bilder zeigen italienische Arbeiter, die durch Bahnbau und die Arbeit in den Steinbrüchen nach Heiligenhaus kamen, russische Zwangsarbeiter, die der Krieg nach Heiligenhaus verschlug und feiernde Spanier. „Unter den 35.000 Fotos des Stadtarchivs ist keines, dass die Geschichte der Türken in Heiligenhaus zeigt“, stellte der Bürgermeister fest und rief alle Bürger auf, solche Bilder dem Archiv zur Verfügung zu stellen, damit bei der 60-jährigen Wiederkehr des Anwerbeabkommens eine reiche Ausstellung zusammengestellt werden kann.
Saim Boberka kam 1965 nach Heiligenhaus, wo der gelernte Schneider bei Kiekert Schlösser zusammenbaute. „Wir leben in einer Parallelgesellschaft“, stellte der 73-Jährige fest, der als Grund dafür die Sprachunterschiede ausmachte. „Wir haben die deutsche Sprache nicht beherrscht und blieben deshalb fremd“, was er sehr bedauert. „Wir müssen öfter zusammenkommen und reden.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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