Jojo Sich ist Autor von "MicroMacro: Crime City"
Ausgezeichnet als "Spiel des Jahres"
"Das ist ein völlig neues Spielgefühl - genial!", sagt Harald Schrapers, Juryvorsitzender beim "Spiel des Jahres" über "MicroMacro: Crime City". Kein Wunder also, dass das Spiel des Velberters Johannes "Jojo" Sich die begehrte Auszeichnung 2021 abgeräumt hat.
Ein überdimensionaler schwarz-weißer Spielplan im Comic-Stil ist die Ausgangslage für Detektive, mit Hilfe von Spielkarten 16 Verbrechen nachzuverfolgen. Die Spielfläche erinnert an ein riesiges Wimmelbild (auch wenn Johannes Sich sich lange gegen den Begriff gewehrt hat, weil er eben doch nicht 100-prozentig zutrifft). Das Erfolgsgeheimnis: "Das Spiel ist super-leicht zugänglich, man muss nicht viele Regeln lesen. Und es begeistert Familien ebenso wie ambitionierte Spieler", sagt Jojo Sich. Mehr als 500.000 Exemplare in 31 Sprachen wurden bisher verkauft, die Auszeichnung "Spiel des Jahres 2021" habe noch einmal einen Schub gegeben, so Sich.
Tausende Stunden Arbeit
Vorangegangen waren tausende Stunden Arbeit im Team mit Tobias Jochinke und Daniel Goll. Ganz am Anfang stand die Entdeckung, dass Drucktechnik heute so fein und präzise sein kann, dass Gedrucktes mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist. "Das fanden wir beeindruckend, wollten daraus etwas machen, das man mit der Lupe suchen muss", erzählt der 39-jährige Velberter, den es mittlerweile nach Berlin verschlagen hat. Fast vier Jahre später ist diese Grundidee in die Tat umgesetzt - "allerdings kann man unseren Stadtplan mit und ohne Lupe erkunden", schränkt Sich ein.
Wichtige Erkenntnisse aus Testrunden gezogen
Ganz wichtig waren ihm bei der Entwicklung die vielen Testrunden mit unvoreingenommenen Spielern. "Unser ganzes Umfeld, beruflich wie privat, war aufgerufen, MicroMacro zu testen", sagt der Diplom-Designer und grinst. "Erst bei diesen Testrunden wird für uns Entwickler klar, was funktioniert und an welchen Stellen nachgebessert werden muss. Da genügt manchmal ein Blick eines Spielers."
Eine wichtige Erkenntnis war, dass das Spiel bei Kindern und Familien super ankam. "Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Das Spiel war ursprünglich für Erwachsene konzipiert." Also wurden die 16 Kriminalfälle kategorisiert und mit Hinweisen versehen, für welche Zielgruppe sie geeignet sind. "In dem Spiel gibt es Kriminalfälle, die durchaus von Familien mit Kindern nachverfolgt werden können. Es gibt aber eben auch welche, die nur für Erwachsene gedacht sind", erläutert Sich.
Schon das zweite Spiel des Designers aus Velbert
Dass er einmal als Spieleautor durchstarten würde, zeichnete sich am Ende seines Design-Studiums in Düsseldorf ab. Seine Diplomarbeit hatte zum Inhalt, ein Kartenspiel zu illustrieren. Das hat ihm nicht gereicht. Er wollte ein ganz neues Spiel konzipieren. Herausgekommen ist "La Cosa Nostra", ein Kartenspiel für Erwachsene. „Im Rückblick kann ich sagen, dass ich die ganze Sache ziemlich naiv angegangen bin. Ich musste schmerzlich dazulernen“, sagt der Velberter.
Mehr als "nur" Autor
Seiner Linie ist er aber treu geblieben: die Grafik, Illustration, Redaktion aller Texte und Regeln, und das gesamte Produktdesign (Farbigkeit, Layout, Materialien der Spielkomponenten, Drucktechnik, Logos etc.) wurde von Sich und seinem Team, dem Entwicklerstudio Hard Boiled Games, gestaltet.
Auf den Markt gekommen ist MicroMacro: Crime City im Herbst 2020.
Zweiter Teil erscheint Ende August 2021
Alle Anhänger des "Spiels des Jahres 2021" dürfen sich freuen: In den vergangenen acht Monaten haben Sich, Goll und Jochinke mit Hochdruck am zweiten Teil gearbeitet. Ende August 2021 soll MicroMacro II in den Geschäften und online erhältlich sein.
Weitere Teile sind in Planung, insgesamt sollen es vier werden. Auch eine App, die in der gleichen Welt spielt, ist in Mache.
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