Aufräumen leicht gemacht
Es war wohl einer dieser Schlüsselmomente in Marc Uhligs Leben: Seine Tochter Chili (3) hatte sich mit ihrem Spielzeug in Papas Büro breit gemacht - so sehr, dass Uhlig das klingelnde Telefon nicht mehr erreichte. „Wie bringe ich dem Kind nur Ordnung bei?“ Diese Frage stellte sich der Velberter in diesem Moment. Und fand spontan eine Lösung: „Ich nahm die Verpackung der Bauklötze und begann, die Bausteine einzusammeln. Dabei sang ich ein Lied vor mich hin, das mir in den Sinn kam.“ Plötzlich hatte der Vater die Aufmerksamkeit seiner Tochter und sie packte bereitwillig mit an.
„Sofort wusste ich: Das war ein Volltreffer.“ Und den wollte der 39-Jährige nicht im Verborgenen halten, sondern anderen Eltern mit auf den Weg geben. Sehr schnell entstand die Idee, ein Kinderbuch mit CD herauszubringen: „Das Aufräumspiel“ war geboren.
Anfängliche Selbstzweifel wischte ein befreundeter Musiker aus. „Das ist gut. Daraus mache ich einen Ohrwurm“, hat Joe Brozio seinem Kumpel Uhlig gesagt. Und während der Musiker an dem Lied arbeitete, griff Uhlig zu Zettel und Stift. Seine Tochter Chili musste Modell stehen, wenn ein Bild für das Buch fehlte. „Anfangs erntete ich verständnislose Blicke, wenn ich meine Tochter bat, mal dieses Spielzeug anzufassen oder den Teddy umzudrehen“, erinnert sich der 39-Jährige. Er schoss Fotos von den Spielsituationen und fertigte daraus Bilder an. Die 20 besten sind in dem Buch zu sehen, das bei Schreibwaren Saalmann, beim Brummbär, bei Velbert An- und Verkauf und im Internet auf www.dasaufrauemspiel.de bereits erhältlich ist. „Das ist eine Mischung aus Comic, Bilderbuch und Ratgeber“, erklärt der Autor und Illustrator, dem wichtig ist zu betonen, dass weder er noch seine Frau Pädagogen oder Psychologen sind. „Wir sind ganz einfach harmoniesüchtige Eltern, die Wert auf einen respektvollen Umgang legen.“
Chili war begeistert, als sie die ersten Kunstwerke sah, die ihr Vater von sich und seiner Tochter gefertigt hatte und machte fortan bereitwillig mit bei anstehenden Fotoshootings.
Einen Dämpfer erlebte der 39-Jährige, als er mit seinem selbst erstellten Fotobuch eine Druckerei aufsuchte. Sein Anliegen sei nicht umsetzbar, da er die Bilder mit Buntstiften gezeichnet habe. Alle Arbeit umsonst! Aber der Velberter gab nicht auf, fertigte die Bilder mit Aquarellfarbe neu an - und nun stehen 300 Exemplare des Buches zum Verkauf. Herausgegeben im Selbstverlag, den Uhlig kürzlich gegründet hat.
An der CD wird derweil noch gearbeitet. Bis Ende Oktober soll das Lied im Studio eingespielt werden, größtes Problem ist aktuell, die passende Kinderstimme zu finden. „Sie sollte einen frechen Unterton haben“, befndet Uhlig.
Da er mit seiner Suche bislang erfolglos war, steht nun zur Disposition, dass er den Text selbst einsingt. Oder einen männlichen Sänger findet, dessen Stimme ihm zusagt. „Ich kann nicht genau sagen, wann die CD auf den Markt kommt. Aber dass es sie geben wird, steht definitiv fest.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.