Ab Herbst 2014 wird an der Kettwiger studiert

Seit Jahren liegt das Gelände des ehemaligen Produktionsstandortes der Firma Kiekert an der Kettwiger Straße brach. Erst wurde dort „junges Wohnen“ propagiert, der Campus Velbert/Heiligenhaus soll dort entstehen und als Krönung ein neues Einkaufszentrum mit Angeboten, die es zum Teil so noch nicht in der Stadt gibt. Während sich die Heiligenhauser immer häufiger über den Schandfleck inmitten der Innenstadt aufregen, der sich im Besitz von NRW-Urban befindet, wird im Hintergrund an der Planung für die Umgestaltung gearbeitet.
Jetzt liegt der Entwurf der Bebauungspläne für die Hochschule und das Einkaufszentrum für jedermann im Rathaus zur Einsicht aus. Die Pläne geben eine erste Vorstellung, wo die Baukörper auf dem Gelände errichtet werden und was alles angeboten wird.
Wüst und leer präsentiert sich das Gelände, auf dem vor vier Jahren die Gebäude der ehemaligen Firma Kiekert abgerissen wurden.
Bis zum Montag, 16. Januar, liegen die Bebauungsplanentwürfe für den Bereich des ehemaligen Kiekert-Geländes, östlich Kettwiger Straße/Westfalenstraße im Rathaus zur Einsicht aus.
Die aktuellen Pläne sehen ganz anders aus als das Ergebnis der Entwurfswerkstatt. Die wünschte im Jahr 2005 ein Nebeneinander von verschiedenen Wohntypologien mit Raum für „junges Wohnen“. Dann erhielt die Schlüsselregion den Zuschlag für den Standort des Campus Velbert/Heiligenhaus. Schnell war man sich einig, dass die Hochschule auf dem Kiekert-Gelände angesiedelt wird unter Einbeziehung des Verwaltungsgebäudes von 1957. Bevor weiter geplant wurde, musste das Land den Flächenbedarf für die Hochschule ermitteln. Das ist jetzt abgeschlossen. Über eine Planstraße wird die Hochschule erschlossen, für spätere Erweiterungen ist eine Reservefläche vorgesehen. Südlich dieser Planstraße schließt sich das neue Einkaufszentrum an, dessen Baukörper sich über die Ecke Kettwiger Straße/Westfalenstraße erstreckt.
Eine zweite Planstraße erschließt von Süd nach Nord das Gelände, genau gegenüber dem ehemaligen „Haus der Kirche“. „Hier soll eine Passage zwischen der Hauptstraße und dem neuen Einkaufszentrum geschaffen werden,“, schildert Stadtplanerin Edeltraut Bäger. „Darum wird der Investor, der das Einkaufszentrum baut, auch das Areal des einstigen „Haus der Kirche“ mit erwerben, damit beide Bereiche einheitlich gestaltet werden.“ Ob dabei das alte Pastorat erhalten werden kann oder nur die Fassade stehen bleibt, ist völlig offen, ebenso welche Waren und Dienstleistungen in dieser Passage angeboten werden. Dagegen wird dem 5.600 Quadratmeter großen Einkaufszentrum im Bebauungsplan festgeschrieben, was rein darf: Ein Lebensmittelvollsortimenter auf 2.500 Quadratmetern, 1.500 Quadratmeter groß soll das Angebot an Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik werden, auf 1.000 Quadratmetern wird ein Einzelhändler mit Bekleidung und Wäsche einziehen, 600 Quadratmeter sind für Sportartikel vorgesehen.
Im Gegensatz zum Einkaufszentrum gibt es einen festen Zeitplan für die Hochschule: Zum Wintersemester 2014 wird hier der Betrieb aufgenommen.