18 Einsatzkräfte vorsorglich in Behandlung

Foto: Feuerwehr

Mit dem Fund des weißen Phosphors am vergangenen Samstag im „Rökels“ sind die Bauarbeiten in dem jahrhundertealten Fachwerkhaus erst einmal gestoppt.
Das Amt für Arbeitsschutz wurde eingeschaltet. „Der Besitzer des Geländes ist jetzt in der Pflicht nachzuweisen, dass dort keine weiteren Schadstoffe lagern“, erklärt Jennifer Spitzner von der Pressestelle der Bezirksregierung Düsseldorf, die weiteren Schritte. Dies geschehe mit Hilfe einer Fachfirma oder eines Gutachters. „Solange bleibt die Baustelle geschlossen“, sagt Spitzner.
Woher die hochtoxische Chemikalie stammt, wird indes nicht ermittelt. „Es gibt keine Hinweise auf eine aktuelle Straftat“, erklärt Polizei-Pressesprecher Frank Sobotta auf Anfrage des Stadtanzeigers. Auf Grund des hohen Alters der gefundenen Fläschchen seien Ermittlungen nicht zielführend.
Bauarbeiter eines Langenberger Unternehmens waren bei Aufräumarbeiten im Keller des Gebäudes auf die Behälter gestoßen. Da eine der Flaschen defekt war, war Phosphor ausgetreten und hatte in Kombination mit Sauerstoff Funken geschlagen. „Das war ein typisches Bild für weißen Phosphor“, so Reinhard Lüdeke, Pressesprecher der Feuerwehr. Entsprechend vorsichtig gingen die Einsatzkräfte vor, alarmierten die Düsseldorfer Werksfeuerwehr Henkel. Die nahm den explosiven Fund schließlich zur Entsorgung mit.
Trotzdem wurden 18 Feuerwehrleute zur Beobachtung ins Klinikum Niederberg und in andere Krankenhäuser gebracht. „Wir haben Rücksprache mit der Gift-Notrufzentrale gehalten und entsprechend der Empfehlungen reagiert“, sagt Ulrike Müller von der Pressestelle des Klinikum Niederberg. Das heißt: Bluttests, Untersuchungen der Vitalparameter, also Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz sowie ein Röntgenbild des Thorax zum Ausschluss eines Lungenödems wurden veranlasst. „Die 14 Patienten in unserem Haus, darunter Feuerwehrleute, Ordnungsamt und Bauarbeiter, wiesen keine Befunde auf und wurden alle entlassen“, so Müller.
Damit ist der Fund und die Bergung der Chemikalie äußerst glimpflich verlaufen, weiß die Chemikerin Patrizia Petti. Bereits kleine Mengen des weißen Phosphors können schwere Schäden hervorrufen. Wieviel genau geborgen wurde, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
Nur so viel: Hanna Philipps, die Pressesprecherin von Henkel in Düsseldorf, deren Werksfeuerwehr den gefährlichen Stoff mitnahm, sprach von „einen Kuchenstück großen Fund in einem Glasbehälter.“ Die Werksfeuerwehr überreichte die Chemikalie der IDR-Entsorgungsgesellschaft, die für den Kreis Mettmann zuständig ist.
„Das Material wurde in kleinere Chargen aufgeteilt und unter Wasser gesetzt, bevor es demnächst in einer Sondermüllverbrennungsanlage endgültig vernichtet wird“, so der Technische Leiter Hans-Georg Hinken.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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