Ziele hochgesteckt
Richtig spannend wurde es am Sonntag in der Nevigeser Stadthalle, denn das lang gehütete Geheimnis um die neue Choreographie des TSZ Velbert wurde endlich gelüftet. „Fame“ heißt das neue Thema, dass die Velberter Tänzer ganz nach vorne bringen soll.
Mit diesem Team hat die Trainerin Großes vor. „Wir wollen dieses Jahr Deutscher Meister werden“, hält Astrid Kallrath mit den ehrgeizigen Zielen nicht hinterm Berg. Und mit diesem Ziel erklärt sie auch die diesjährige Themenwahl: „Wenn man ganz nach oben will, fällt einem dazu eigentlich nur ein Begriff ein: Fame.“
„Das Konzept spricht für sich“, so kündigte Trainerin Astrid Kallrath diesmal zur Überraschung der Zuschauer ohne weitere Erläuterungen ihre Tänzer an.
Zu „Eye of the tiger“ öffnete sich der Vorhang der Stadthalle und gab den Blick auf den 22 Personen starken Kader im eleganten Outfit frei: Die Herren diesmal ganz in schwarz und die Damen dazu im gold-schwarzen Glitzerkleid. Schneider Michael Klinkhammer hatte sich auch in diesem Jahr wieder etwas ganz Neues einfallen lassen, beim bekannt knappen finanziellen Budget der Velberter war jedoch auch viel Eigeninitiative der Tänzer gefragt. Und genau das würdigte auch Schatzmeisterin Heike Weiß mit einem großen „Danke, wir sind stolz auf Euch.“
Blickt man auf die Mitglieder des diesjährigen Kaders, ist das Engagement der Einzelnen wirklich außergewöhnlich, so reist einer der Tänzer zu jedem Training extra aus Frankfurt an. Doch soviel Einsatz schweißt zusammen und schafft eine ganz besondere Teamatmosphäre. „In der Vorbereitung hatte man wirklich das Gefühl, zur richtigen Zeit mit den richtigen Leuten am richtigen Ort zu sein“, bestätigte auch Kallrath.
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, wurde in diesem Jahr auch die Vorbereitung weiter optimiert. Bereits seit Ende Mai arbeiten die Tänzer an der neuen Choreographie, darüber hinaus wurde auch das Trainerteam weiter verstärkt. Neben Astrid Kallrath und Markus Sónyi als Haupttrainer feilt zum Beispiel Wladislaw Lalafarjan an der Technik der Mannschaft.
Ein Mentalcoach sorgt daneben für die optimale psychische Vorbereitung. Um die körperliche Fitness kümmert sich in diesem Jahr Tae-Bo-Trainer Karsten Korfkamp, und das ist auch nötig. Die Velberter haben sich nämlich in diesem Jahr ein ganz besonderes Highlight ausgedacht und alle formationstypischen Schwierigkeiten wie Pirouetten, doppelten Wind und wanderndes Roundabout in der Choreographie kombiniert. Und das nicht etwa direkt am Anfang, wenn die Beine noch frisch sind, sondern erst nach fast drei Minuten Durchtanzen. Ein hohes Risiko, doch wenn alles klappt, ein echter Knaller, denn das hat sich noch kein Team getraut.
Ein Spagat der Damen beendete am Sonntag diesen Schwierigkeitenmarathon, bevor die Tänzer dann im Ausmarsch den Applaus der Zuschauer genießen konnten. „Ich habe überall Gänsehaut“, zeigte sich auch Techniktrainer Lalafarjan begeistert von der Vorstellung der Velberter. Die feilen nun nach einem Tag Pause täglich an ihrer Choreographie, bevor es schon am 30. Oktober zur Weltmeisterschaft nach Moskau geht. Dort vertritt neben den Velbertern auch Dauerkonkurrent Bremen die deutschen Farben, beide Mannschaften kämpfen um die Plätze ganz vorne. Zwei Wochen später steht dann der nationale Vergleich an. In Nürnberg kämpfen am 13. November die acht besten deutschen Lateinformationen um den Titel des Deutschen Meisters. Spätestens dann wird sich zeigen, wieviel Ruhm die neue Choreographie den Velbertern einbringen wird.
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