Velberter Autorin legt neu auf
„Wir Bonsfelder Kinder“ heißt das neuste Buch von Rosemarie Goldmann
von Astrid von Lauff
Andere Zeiten: „Wir Bonsfelder Kinder“ heißt das neuste Buch von Rosemarie Goldmann. Es ist bereits ihre dritte Veröffentlichung und ihre Fan-Gemeinde wird es schon jetzt vermuten. Es ist ein sehr persönliches Buch, denn die Langenbergerin Rosemarie Goldmann schreibt über Menschen.
Menschen, die sie kennt und denen sie nahe steht. In einem Interview spricht sie über „ihre Kindheit in anderen Zeiten“, von Freunden, Zusammenhalt, Freiheit, Pflichten, Schulspeisung und vom „Draußenspielen“.
Frau Goldmann, wie entstand die Idee, ein Buch über ihre Kindheit in Bonsfeld zu schreiben?
Ich habe noch guten Kontakt zu meinen Spielgefährten von damals. Im Sommer sitzen wir regelmäßig bei einem Eis in der Langenberger Altstadt und sprechen gerne mal über vergangene Zeiten. Mein alter Freund Heinz kam damals auf die Idee und sagte: „Rose, schreib doch mal über unsere schöne Zeit damals, kein Computer, kein Handy und soviel erlebt.“
Als gebürtige Bonsfelderin, die inzwischen in Langenberg wohnt, ist Ihnen die Umgebung hier nach wie vor präsent, doch wie sieht es mit der Erinnerung aus?
Ja, mit über achtzig ist das natürlich eine Herausforderung, schließlich handeln die Geschichten über die Zeit von 1942 bis 1960. Die Erinnerung kam während des Schreibens. Aber auch die alten Bilder, zusammengetragen aus verschiedenen Fotoalben der Freunde und deren Erzählungen, haben meine Erinnerung ergänzt. Alle Geschichten beruhen auf einer wahren Begebenheit. Um sie in einen verständlichen Kontext zu setzen, habe ich zwar von meiner dichterischen Freiheit Gebrauch gemacht, der wahre Kern bleibt davon aber unberührt.
Wovon handeln die Geschichten?
Oh, da gäbe es viel zu erzählen. Von ganz vielen verschiedenen Begebenheiten. Ich versuche den Leser spüren zu lassen, wie es damals war. Ich erzähle von meiner ersten Freundin Ulla, wie stolz wir auf unsere Puppen waren, auf die selbstgenähten Kleidchen. Von unseren wunderbaren Ausflügen. Zum Beispiel ins Nizzabad. Damals noch mit Wasser aus den angrenzenden Bächen gefüllt. Wie viel Spaß wir hatten, trotz Fischchen, Kaulquappen und Blättern. Ich erzähle von Weihnachten, Rodeln auf dem Böhmesweg oder unseren Sonntagsspaziergängen. Ich erinnere mich an die sogenannte Schulspeisung, an Milchsuppe und Eintöpfe. Wir hatten nicht viel, aber das, was wir hatten, hat uns meistens glücklich gemacht.
Worin besteht Ihres Erachtens der Unterschied zu heute?
Das versuche ich in meinem Vorspann zu verdeutlichen. Es waren andere Zeiten. Ob besser oder schlechter möchte ich nicht bewerten. Sicherlich gab es viele Pflichten und rückblickend würde man heute sicherlich sagen, es gab Entbehrungen. Doch das haben wir nicht empfunden. Es gab einen großen Zusammenhalt unter den benachbarten Familien, viele waren Arbeitskollegen in der nahegelegenen Weberei. Viele nannten wir Oma und Opa oder Tante und Onkel. Man war auch in den anderen Küchen und Wohnzimmern zu Hause. Es gab kein Handy und keinen Überfluss. Wenn man spielen wollte, ging man vor die Tür und klingelte beim Nachbarn. Wir spielten mit Murmeln, machten Streiche. Wenn die Straßenlaternen angingen, mussten wir heim. Auch als Einzelkind war ich nie allein.
Es waren ganz einfach „andere Zeiten“.
Erhältlich ist das Buch in der Buchhandlung Peter Kape, Langenberg, und kostet 7,50 Euro. Infos: www.Rose-Goldmann.de
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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