Unter Wasser und an Land: Ein Leben für den Sport
Schattenseiten und Glücksmomente - von beidem hat Friedhelm Dahlmann viel in Erinnerung. Kein Wunder, nach 60 Jahren Sport.
Sowohl als aktiver Sportler als auch als Organisator ist der Name Friedhelm Dahlmann eng mit dem Velberter Sport verknüpft. Angefangen hatte alles 1952: Als Jungschütze lernte Dahlmann zunächst bei Gut Schuss 07, später auch beim Freischütz Langenberg, das zielsichere Treffen. Insbesondere mit dem Kleinkaliber stellte er sich geschickt an, wurde mehrfach Kreis-, Bezirks- und Landesmeister sowie 1961 Deutscher Polizeimeister in der Disziplin Kleinkaliber-Dreistellung.
Als Jugendlicher entdeckte er seine Leidenschaft für Judo. Da es in Velbert keinen Verein gab, trainierte Dahlmann zunächst in Essen, erreichte auf der Polizeischule schließlich den ersten Dan und wurde Deutscher Polizeimeister in seiner Gewichtsklasse. 1958 war er Mitbegründer des Velberter Judo-Clubs, wo er bis in die 60er Jahre auch als Trainer fungierte.
Dann lernte Dahlmann das Tauchen kennen und lieben. Seine Ausbildung genoss der Velberter im TSC Langenberg, wo er innerhalb von nur zwei Jahren vom Anfänger zum Trainer wurde. „Auf unserer Hochzeit standen Vereinskameraden im Taucheranzug Spalier“, erinnert sich Dahlmann und grinst bei der Erinnerung. „Feiern konnten wir wirklich gut.“ Dazu trug übrigens auch Ehefrau Monika bei, die zwar kein Interesse an Sport hatte, dafür ihr Organisationstalent in die Planung von Veranstaltungen und Festen einbrachte.
Ende der 60er Jahre zog es das Paar aus beruflichen Gründen nach Hamburg. Hier war Dahlmann Mitbegründer des Unterwasserclubs Bergedorf und bis 1971 Vorsitzender. Zurück in der Heimat, sollte auch in Velbert ein Tauchclub etabliert werden. Wieder war Dahlmann Mitbegründer des TSC Niederberg mit Sitz in Wülfrath - „weil wir in Velbert keine Trainingszeiten erhielten“ - und später des TSC Velbert. Als Ausbildungsleiter im Landesverband NRW sowie am Ende seiner Laufbahn Tauchlehrer mit drei Sternen brachte er vielen Sportbegeisterten das Tauchen bei - auch wenn er sich der Gefahren immer bewusst war. „Ich habe auch schon Leichen geborgen“, erinnert er sich an einen der Momente, die man sein Leben lang nicht vergisst. Er machte mit seiner Frau Urlaub am Pulvermaar in der Eifel, als er gerufen wurde: „Zwei Taucher wurden vermisst.“ Dahlmann stieg beherzt in den 65 Meter tiefen, mit Wasser gefüllten Krater, fand die Vermissten aber nicht. Die Bundeswehr wurde hinzugerufen. Als die Soldaten die Verunglückten geortet hatten, gab es ein Problem: „Die Bundeswehr durfte nur bis zu 40 Meter tief tauchen. Also barg ich die Männer.“
1978 wurde Dahlmann Sportwart im Sportverband Velbert. 33 Jahre lang blieb er im Vorstand, seit 2004 als erster Vorsitzender. Seit mehr als 30 Jahren organisiert er die Sportgala. Von einer Fete im Langenberger Bürgerhaus hat er sie zu einer festlichen Veranstaltung im Forum Niederberg entwickelt - die letzte plant er noch. Sie steigt im kommenden Jahr.
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