Noch 9 Tage bis zur WM: Warum Deutschland keine Angst vor dem Angstgegner hat

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Nur noch neun Tage, dann wird im Moskauer Luschniki-Stadion die 21. Fußball-WM eröffnet. Gastgeber Russland empfängt am Donnerstag, 14. Juni, um 17 Uhr unserer Zeit Saudi-Arabien. Ihr könnt es kaum noch erwarten? Kein Problem: Wir verkürzen die Wartezeit mit ein paar spannenden Horsd’oeuvres aus der WM-Historie.

Der Rekord-Weltmeister

Was die Zahl der Titel angeht, liegt Brasilien alleine vorn: Fünfmal machten die Südamerikaner das Rennen, nämlich 1958, 1962, 1970, 1994 und 2002. Deutschland holte nach den Erfolgen 1954, 1974 und 1990 mit dem Triumph in Brasilien vor vier Jahren den vierten Stern. Ebenfalls vier WM-Titel verzeichnet Italien (1934, 1938, 1982, 2006), auf zwei kommen Argentinien (1978, 1986) und Uruguay (1930, 1950). Jeweils einmal holten England (1966), Frankreich (1998) und Spanien (2010) den Pott.

Der Rekord-Teilnehmer

Brasilien ist auch das einzige Land, das bei sämtlichen 20 Turnieren von 1930 bis 2014 dabei war (1942 und 1946 wurden wegen des Zweiten Weltkrieges keine Fußballweltmeisterschaften ausgetragen). Deutschland nahm– wie Italien – an 18 Turnieren teil: 1930 verzichtete man wegen der weiten Anreise nach Uruguay auf die Teilnahme, beim Turnier 1950 war Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht wieder in den Weltfußballverband aufgenommen worden. Argentinien (16), Mexiko (15) sowie England, Frankreich und Spanien (je 14) folgen auf den Plätzen.

Die ewige Tabelle

Aktuell liegt Deutschland in der ewigen Rangliste mit 218 Punkten und einem Torverhältnis von 224:121 auf Platz zwei – hinter Rekord-Titelträger Brasilien (227) und vor Italien (156). Dahinter folgen Argentinien (140), Spanien (99), England (98), Frankreich (96), die Niederlande (93), Uruguay (72) und Schweden (61). Gastgeber Russland liegt auf Platz elf mit 59 Punkten in Schlagweite der Top Ten.
Gewertet werden die seit 1934 errungenen Punkte (wobei ein Sieg drei Punkte zählt und ein Remis einen Punkt). Deutschland könnte also theoretisch bereits beim aktuellen Turnier an den Kickern vom Zuckerhut vorbeiziehen – dazu müssten allerdings neun Punkte und 16 Tore aufgeholt werden, was doch ziemlich unwahrscheinlich ist.

Deutschlands Angstgegner

Deutschland hat überhaupt nur 20 Spiele in der WM-Historie verloren – und nur gegen einen einzigen Gegner in all den Jahren häufiger als einmal: natürlich gegen Italien. Im Halbfinale 1970 (3:4 nach Verlängerung), im Finale 1982 (1:3) und im Halbfinale der Heim-WM 2006 (0:2 nach Verlängerung) musste sich Deutschland jeweils den Azzurri geschlagen geben. Dass sich die Südländer 2018 gar nicht erst qualifiziert haben, dürfte man also schon mal als gute Nachricht werten. Spätestens seit dem glorreichen 7:1 im Halbfinale ist ein weiterer potenzieller Angstgegner aber wohl keiner mehr: Brasilien.

Der heimliche Angstgegner

Ein Angstgegner, den keiner auf dem Zettel hat, heißt: Algerien. Bereits in der Vorrunde 1982 in Spanien musste sich die deutsche Mannschaft sensationell den wackeren Nordafrikanern geschlagen geben (1:2). Und auch im Achtelfinale vor vier Jahren wäre die Sache beinahe in die Hose gegangen: Deutschland benötigte eine Verlängerung und einen überragenden Torwart (Manu, der Libero), um mit Ach und Krach weiterzukommen.

Deutschlands Lieblingsgegner

Gegen fast alle Gegner der WM-Geschichte ist Deutschlands Bilanz positiv oder zumindest ausgeglichen. Dass es einige Ausnahmen gibt, liegt hauptsächlich an peinlichen Ausrutschern: Unvergessen ist das Hamburger 0:1 gegen die DDR in der Vorrunde 1974 nach Sparwassers Treffer. Einer möglichen Revanche entzog sich das andere Deutschland später bekanntlich durch Selbstauflösung. Auch gegen Dänemark (1986), Kroatien (1998) und Serbien (2010) gab es jeweils nur ein einziges – verlorenes - WM-Spiel.
Gegen die großen Nationen dagegen spielte Deutschland bei WM-Turnieren zumeist erfolgreich (Ausnahme, siehe oben, Italien). Lieblingsgegner: Argentinien bei fünf Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage (1986 im Finale gegen Maradona & Co.). Auch gegen England (drei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage – Wembley), Frankreich (drei Siege, eine Niederlage), Uruguay (3/1/0), Schweden (3/0/1), Portugal (2/0/0), die Niederlande (2 /1/0) und Spanien (2/1/1) ist die Bilanz positiv. Gegen Brasilien steht es nach dem finalen 0:2 anno 2002 in Yokohama und dem 7:1 vor vier Jahren in Belo Horizonte ausgeglichen 1:1.

FraG

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Angstgegner ade: Vor Italien muss Deutschland bei der Endrunde 2018 keinen Bammel haben. Tatsächlich konnte das DFB-Team bei Weltmneisterschaften noch nie gegen die Azzurri gewinnen. Diese Gedenktafel am Aztekenstadion in Mexico City kündet vom legendären 3:4 bei der Weltmeisterschaft 1970. Bild: Hellner
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Miriam Dabitsch aus Velbert

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