Netzballer testen technische Weltneuheit - Sensor im Schläger ermöglicht Schlaganalyse per App
Velbert, 02. April 2014. „Jetzt müsste der Schläger nur noch von selbst spielen können“, schmunzelt NBV-Chef Trainer Mark Joachim über die technische Weltneuheit Babolat Play, die der 40-Jährige heute zum ersten Mal testet. Zusammen mit der Nummer eins der NBV-Damen Lauren Wagenaar, spielen beide mit einem Schläger, der im Griff einen Chip eingebaut hat.
Carsten Neuhaus von der französischen Tennis-Firma Babolat, hat mehrere Schläger und ein Laptop für diesen Test mitgebracht. Er beliefert seit vielen Jahren den Velberter Tennis-Shop von Thomas Wagenaar, der zusammen mit seiner Familie zu den NBV-Urgesteinen zählt. Seine Tochter Lauren schildert ihren ersten Eindruck von dem Testschläger: „Es ist überhaupt kein Unterschied zu dem normalen Schläger festzustellen, er fühlt sich genau gleich an.“
„Das ist auch so beabsichtigt“, erklärt Carsten Neuhaus. „Der Schläger unterscheidet sich auch gewichtstechnisch in keiner Weise von den Schlägern der gleichen Modellreihe ohne Chip.“
Zu Beginn des Test loggen sich Lauren Wagenaar und Mark Joachim über eine App auf ihrem Smartphone ein. „Das ist aber nur beim ersten Mal erforderlich“, so Neuhaus. Dann geht es auch schon auf den Platz, aber natürlich ohne das Smartphone.
Der integrierte Sensor misst nun die ganze Spielzeit über jeden einzelnen Schlag. „Der Sensor merkt und zeichnet auf, ob der Spieler Vorhand, Rückhand oder Volley spielt oder einen Aufschlag macht“, erklärt Carsten Neuhaus. Außerdem erkenne er, ob ein Schlag mit Topspin, also Vorwärts- oder Slice, mit Rückwärtsdrall gespielt werde. Auch die Zuschlag-Geschwindigkeit misst er und vor allem den Treffpunkt, also wo der Ball die Schlagfläche beim Treffpunkt berührt hat.
Nach dem Training oder Match kann dann der Schläger mit dem Smartphone oder einem Computer verbunden werden. Eine App von Babolat wertet alle Daten aus und der Spieler erhält eine genaue Analyse seines Spiels. Chef-Trainer Mark Joachim freut sich zum Beispiel, dass er über 90 Prozent der Schläge im sogenannten Sweet Spot getroffen hat, also genau in der Mitte der Schlagfläche. Außerdem lässt sich ablesen, wie viele der Schläge mit Vorhand oder Rückhand gespielt wurden und mit welcher Zuschlag-Geschwindigkeit die Bälle bei den Grund- oder Aufschlägen über das Netz geschossen wurden.
Lauren Wagenaar gefällt besonders die Möglichkeit während des Trainings nach einem besonders guten Schlag per Knopfdruck am Schläger, einen Marker, also eine Art Lesezeichen, zu setzen. „So kann ich nachher sehen, wo ich den Ball in dem Moment genau getroffen habe und mit welcher Geschwindigkeit, um diesen Schlag dann zu trainieren.“
„Alle Werte fasst die App in einem Gesamtwert zusammen, dem sogenannten „Pulse“. „Seinen persönlichen Pulse-Wert kann man dann versuchen, immer weiter zu verbessern und sich mit ihm sogar mit allen anderen eingeloggten Spielern vergleichen“, so Neuhaus. „Selbst Profis wie der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal oder Jo-Wilfried Tsonga (Nummer 10) und die Weltranglisten-Zweite Li Na sind mit dabei und führen die Pulse-Rankings an“, erzählt Neuhaus.
„Das ist natürlich eine tolle zusätzliche Motivation, vor allem für Jugendliche“, findet Mark Joachim, der die neue Technik auch gezielt im Training einsetzen möchte. Im Netzballverein werden einige der Babolat Play Schläger den Tennisschülern zur Verfügung gestellt. „Jeder möchte sich doch mal mit einem der ganz Großen im Tennis messen“, ist er sich sicher. Außerdem meint der mehrmalige Deutsche Meister der Herren 30, 35 und aktuell 40, führe eine Verbesserung des Treffpunkts zu einer saubereren Technik und mehr Spielkontrolle.
Vereinsvorsitzender Thomas Ihlo freut sich, dass diese technische Weltneuheit bereits zur Markteinführung in der NBV-Tennisschule eingesetzt wird. „Das kommt bei unseren Jugendlichen bestimmt gut an“, meint er.
Aber auch Mark Joachim und Lauren Wagenaar haben sich fest vorgenommen, noch weiter an ihrem „Pulse“ zu arbeiten, um sich mit den Profis messen zu können.
Ab Mai werden die Babolat Play Schläger dann in Deutschland in insgesamt 40 Sportgeschäften verkauft, hier in Velbert von Thomas Wagenaars Tennis- und Golfshop.
Autor:Katja Ihlo aus Velbert |
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