Medaillenregen für die Lebenshilfe-Sportabteilung
„Alles läuft gut, alle sind nett“, sagt Olaf Guttek. Der Golfspieler aus Langenfeld strahlt Ruhe aus, als er die Klassifizierung durchläuft und auf dem 9-Loch-Platz spielt. Lisa Meingast, die ursprünglich als ehrenamtliche Helferin nach Hannover kam, wurde sein Coach. Da passte alles bei diesem Zweierteam, und der Erfolg war eine Gold- und eine Silbermedaille. „Fünf Tage durfte ich als ehrenamtlicher Helfer bei den Special Olympics in Hannover dabei sein. Ich habe Tage der großen Freude und des Glücks erlebt und bin, wie jedes Mal, wenn ich dabei sein kann - und diesmal war es das siebte Mal – überwältigt von den Eindrücken und Erlebnissen mit den Athleten und den Menschen, die sich engagieren“, so Meingast.
Fünf Tage lang kämpften bei den Nationalen Special Olympics Sommerspielen 2016 in Hannover 4.800 Athletinnen und Athleten um Medaillen und Plätze, darunter 351 Sportler ohne Behinderung als Unified Partner. 2.287 Helferinnen und Helfer, 1.780 Trainer und Betreuer sowie 500 Kampf- und Schiedsrichter standen ihnen zur Seite. Die Sportabteilung der Lebenshilfe e.V. Kreisvereinigung Mettmann war mit 22 Athletinnen und Athleten in den Sportarten Golf, Rollerskating, Schwimmen und Tischtennis am Start. Sie wurden von elf Coaches und ehrenamtlichen Helfern betreut.
Als ehrenamtlicher Helfer unterstützte der Kriminalbeamte Ralf Buhmann das Schwimmteam der Lebenshilfe-Athleten, das von Karin und Wolfgang Strohschein betreut wurde. „Es war eine tolle Woche bei den Special Olympics Spielen 2016 in Hannover. Im Lebenshilfe-Team habe ich nur tolle Menschen kennen gelernt, mit denen es sehr viel Spaß gemacht hat, zusammen zu arbeiten“, war sein persönliches Fazit.
Katharina Bachmann sieht man die Freude am Schwimmen an. Am Startblock gießt sie sich mehrmals einen Eimer Wasser zur Abkühlung über den Kopf, das macht ihr großen Spaß. Schwimmer Peter Schulz erzählt: „Ich bin gerade 25 m Brust geschwommen, Daniel (Hensch) war auf Bahn 1 und ich auf Bahn 2.“ Mit großem Einsatz haben die fünf Schwimmer insgesamt zehn Medaillen erkämpft.
„Für mich war am wichtigsten, dass wir so aufgenommen wurden, wie wir sind und die Behinderung nicht dazwischen steht“, sagte Rollerskaterin Stefanie Wiegel, die 2014 zu den „Gesichtern der Spiele“ in Düsseldorf gehörte. „Seit 15 Jahren bin ich bei den Special Olympics Wettbewerben dabei, angefangen habe ich 2001 bei den Winterspielen im Allgäu.
Wir helfen uns gegenseitig, ich bin ein Mensch, der gerne hilft.“ Teamkollegin Hannah Radeke, die sich seit 2004 an Special Olympics Wettbewerben beteiligt, war sich bei ihren Läufen bewusst: „Jetzt muss ich nochmal alles geben.“ Hannah sagt, sie habe sich sehr wohl gefühlt bei den Athleten. Sie durfte sich über eine Gold- und zwei Silbermedaillen freuen. Sandra Petzoldt meinte vor ihren Rennen: „Heute werde ich eine Goldmedaille haben, jedenfalls wünsche ich mir das, ich laufe über 300 und 500 m.“ Hannah Radeke sei ihre beste Freundin, die sie schon von der Schule her kenne.
Gudrun Kronenberg, Headcoach der Rollerskater, freute sich mit ihrem Team: „Für mich ist es immer ein Highlight, wenn die Athleten auf der Treppe stehen. Ich bin stolz auf meine Leute, sie bilden eine tolle zusammengewachsene Gruppe.“ Zu ihnen gehört auch Wolfgang Eitenauer aus Monheim, der sich bei seinem Lauf über 1000 m an die Spitze kämpfte und lächelnd den Helfern und Organisatoren bei jeder Runde zuwinkte. „Nach seinem 500 m-Lauf haben Schüler nach Autogrammen angestanden“, erzählte Kronenberg.
Die Tischtennisspieler haben sich wacker geschlagen, obwohl die Konkurrenz sehr stark war. In der Vorrunde gab es einmal von vier Spielern vier Siege hintereinander und dazu strahlende Gesichter. Wenn es mal nicht so gut lief, meinte Michael Greenwood: „Ist nicht so schlimm.“
Am dritten Tag der Spiele bekamen die Lebenshilfe-Athleten Besuch aus der Heimat. Lars Glindemann vom Autohaus Jungmann in Wülfrath, der den Lebenshilfe-Athleten und ihren Betreuern kostenlos einen Bus samt Sprit zur Verfügung gestellt hatte, kam mit Altbürgermeister Heinz Schemken und Lebenshilfe-Vorstandsmitglied Elke Klingbeil zu Besuch, um die Schwimmer und Rollerskater bei ihren Wettbewerben zu treffen.
Unterstützung erhielten die Lebenshilfe-Athleten auch von Alice Thormählen und dem Kreis Mettmann. Die komplette Einkleidung konnte von einer Spende der Lady Lions Langenfeld anlässlich eines Turniers 2015 finanziert werden. Angelika Leidolph aus Langenfeld spendierte der Mannschaft ein Abendessen.
Delegationsleiter Jakob Dreesmann lobte die „Spontanität, die Fröhlichkeit und den Zusammenhalt der Athleten, dass sie sich gegenseitig unterstützen ebenso wie die Coaches untereinander, die mit Leib und Seele die Lebenshilfe-Mannschaft begleitet haben.“ Sport verbinde Menschen und schaffe Kontakte zu anderen.
Beteiligte Athletinnen und Athleten aus der Lebenshilfe-Sportabteilung des Kreises Mettmann:
Golf: Olaf Guttek (Langenfeld).
Schwimmen: Katharina Bachmann (Velbert), Daniel-Alexander Hensch (Velbert), Achim Kleinbeck (Heiligenhaus), Peter Schulz (Wülfrath).
Tischtennis: Angelika Elsner, Michael Greenwood, Thomas Jahnke, Jörg Quitteck, Ralf Schillinger, Andreas Uebber (alle Langenfeld).
Rollerskating: Patrick Bachmann (Hilden), Sarah Bruchmann (Haan), Sandra Edler (Hilden), Wolfgang Eiteneuer (Monheim), Alexander Fleckenstein (Hilden), Marcel Körner (Hilden), Sandra Petzoldt (Monheim), Hannah Radeke (Langenfeld), Julia Schmidt (Monheim), Stefanie Wiegel (Langenfeld), Steven Wilkinson (Hilden).
Das Betreuungsteam der Lebenshilfe-Sportabteilung des Kreises Mettmann:
Jakob Dreesmann, Delegationsleiter (Ratingen), Lisa Meingast (Bottrop), Gudrun und Peter Kronenberg (Langenfeld), Julia und Sigrid Schreiber (Langenfeld), Karin und Wolfgang Strohschein (Ratingen), Michaela Thermann (Langenfeld), Ralf Buhmann (Hannover).
Das Ergebnis der Wettbewerbe bei den Nationalen Special Olympics Sommerspielen 2016 in Hannover: 10x Gold, 19x Silber, 10x Bronze.
Text und Fotos: Jürgen Steinbrücker
Autor:Petra Droll aus Velbert |
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