Manuel Charr: "Angst ist nur ein Gefühl, und das kann ich steuern"
Schwergewichtsboxer Manuel Charr (33) greift am Samstag, 25. November, nach den Sternen. In Oberhausen steigt dann der Schwergewichts-WM-Kampf der WBA (World Boxing Association) gegen Alexander Ustinov.
"Ich werde Weltmeister. Das ist ein Versprechen", sagte Charr am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz. Der "Diamond Boy" glaubt fest an sich und seinen Sieg. Und das ist auch sein Erfolgsrezept. "Der Glaube an sich selbst ist entscheidend!"
Nach Bauchschuss stand die Karriere vor dem Aus
Dass der 33-Jährige den Glauben an sich in den vergangenen zwei Jahren nicht verloren hat, ist beachtlich. In einem Essener Döner-Imbiss wurde ihm damals in den Bauch geschossen, Charr schwebte in Lebensgefahr (hier der Bericht von damals). "Danach hieß es: Ich boxe nie wieder", erinnert sich der Profiboxer, der in Berlin und Essen aufgewachsen ist. Aber er kämpfte sich zurück, stand sieben Monate nach der Schussverletzung wieder im Ring.
Neue Hüftgelenke in 2016
2016 dann der nächste Schock. "Ärzte stellten eine angeborene Hüftdysplasie bei mir fest. Ich hatte den Bewegungsradius eines 80-Jährigen." Schlecht für einen Profisportler, aber für Charr nicht das Karriereende. Vor einem halben Jahr erhielt der Deutsche mit libanesischem und syrischem Hintergrund zwei neue Hüftgelenke - und fühlt sich nun gut gerüstet, um gegen den 2,02-Meter-Hünen Ustinov zu bestehen. Er habe schon "größere Schlachten" hinter sich, so Charr, und erinnerte an den Fight gegen Vitali Klitschko 2012 in Moskau. Der Kampf war in der vierten Runde zu Gunsten von Klitschko abgebrochen worden.
Den "Bären" Ustinov will Charr jagen
Angst kennt Charr nach eigenen Aussagen auch nach dem ersten, verloren gegangenen WM-Fight nicht. "Ich kenne keine Angst! Angst ist ein Gefühl, und das kann ich steuern." Große Worte, genauso wie die Ankündigung, am Samstag bei seinem "Heimspiel" in die Offensive zu gehen. "Ich bin ein Kämpfer. Bei mir geht's immer nach vorne."
Ob das sein 136-Kilo-Rivale zulässt, wird sich zeigen. Ihn bezeichnete Charr als "Bär". Und am Samstag wolle er den Bären jagen. Übrigens unter den Augen von Ulli Wegner, seinem ehemaligen Trainer. "Wir haben bis heute Kontakt. Er ist wie ein Vater für mich", so Charr.
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