„Er hat immer noch Ballgefühl“
Kajetan Skotnicki zeigte beim Benefizspiel Lebenswillen
„Ballgefühl hat er immer noch“, freute sich SC Velbert-Betreuer Oliver Stasun, als Kajetan Skotnicki den Elfmeter sicher zum 1:1 gegen die SSVg Velbert verwandelte. Im Juli erlitt Kajetan Skotnicki, der bei einer Feuerwerksfirma arbeitete, einen schweren Unfall: Beim Aufbau eines Höhenfeuerwerks im oberbergischen Lindlar kam es zu einer unkontrollierten Explosion, das riss dem 27-Jährigen den linken Arm ab.
Für den Velberter, der lange Zeit beim SC Velbert gespielt hatte und der aktuell beim Heisinger SV kickt, ist klar, dass er am Ball bleiben will. Beim neusten offiziellen Mannschaftsfoto des Essener Kreisligisten ist „Kajtek“ daher natürlich mit dabei. Neue Fußballschuhe, die sich ohne Schnürriemen schließen lassen, hat er schon. „Nur Einwürfe kann er nicht machen“, meint Heisingens Trainer Sascha Behnke.
Da sich vieles nach dem Unfall bei Kajetan Skotnicki veränderte und sich finanzielle Sorgen einstellten, hatten seine Freunde und Mannschaftskollegen schnell ein Spendenkonto eingerichtet. In Velbert kam außerdem die Idee eines Benefizspiels auf. Gesagt, getan, am vergangenen Mittwoch fand es statt: Schon vor dem Anpfiff gab es ein buntes Programm auf dem Böttinger-Sportplatz. Der Eintritt war frei, doch jeder Besucher konnte eine freiwillige Spende geben, die Erlöse aus dem Verkauf von Speisen und Getränken dienen ebenfalls der guten Sache.
Rund 800 Menschen kamen bei bestem Spätsommerwetter zusammen und sorgten dafür, dass unter anderem die gespendeten 500 Liter Bier schnell getrunken waren. Trotz des eigentlich schlimmen Anlasses machte sich eine gewisse Heiterkeit breit. Das Team „Kajteks Friends“ bestand aus Freunden des 27-Jährigen, Spielern des SC Velbert und des Heisinger SV. Wenn es um die gute Sache geht, zeigt sich die Velberter Fußballszene solidarisch: Als Gegner trat die SSVg Velbert an, der aktuell unumstrittene Tabellenführer in der Oberliga. „Da machen wir doch gerne mit“, so der einhellige Kommentar der „Blauen“, die ein schwerer Gegner für das bunt zusammengewürfelte Team der „Freunde“ waren. Schließlich gewann das Team von Karsten Hutwelker mit 5:1. Doch das Ergebnis war unwichtig. Zum Ende wurde „Kajtek“ auf den Schultern getragen und wie ein Weltmeister gefeiert.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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