Das Ende der Lokalderbys?
Für viel Wirbel sorgen die Pläne des Fußballverbands Niederrhein (FVN), die Fußballkreise neu einzuteilen. Demnach verläuft die Grenze künftig zwischen den Städten Heiligenhaus und Velbert.
Wenn der Verbandstag Ende April der Neuorganisation zustimmt, könnte dies weitreichende Folgen für Niederberger Fußballmannschaften haben. Während die Städte Velbert und Wülfrath dem Kreis Wuppertal, Solingen, Remscheid zugeteilt werden sollen, wie FVN-Geschäftsführer Rainer Lehmann auf Anfrage des Stadtanzeigers bestätigte, werden die anderen Städte des Kreises Mettmann Düsseldorf zugeteilt.
Bürgermeister Stefan Freitag gefallen diese Pläne überhaupt nicht. „Wir gehören zum Kreis Mettmann. Entsprechend möchte ich auch aus Fußballer-Sicht dazugehören.“ Dafür hat er sich beim Landrat stark gemacht. „Ich habe ihn aufgefordert, sich beim Verband für die Aufhebung dieser Grenzen stark zu machen.“
Aber wie sehen das die Vertreter der Vereine? Eine kleine Umfrage hat ein kontroverses Meinungsbild ergeben. So steht Siggi Spies, Jugendspielkoordinator beim SV Union Velbert, den Plänen positiv gegenüber: „Wir haben eine Mädchenmannschaft, die Kreis Düsseldorf spielt. Daran sehen wir, wie weit zum Teil die Anfahrten zu Auswärtsspielen sind. Da sind Vereine in Wuppertal, aber auch in Solingen und Remscheid, besser zu erreichen.“
Ganz anders sieht das Vasili Filippou. Der Trainer der B1-Jugend der SSVg Velbert möchte künftig gerne im Kreis Düsseldorf spielen. „Dieser Kreis ist leistungsmäßig viel interessanter“, begründet der Coach sein Haltung pro Düsseldorf.
Alles beim Alten zu belassen, das wäre aus Sicht von Axel Weber, Trainer der D1-Jugend bei der LSV, die Ideallösung. Muss er sich aber entscheiden, so fällt seine Wahl auf den Kreis Wuppertal, Solingen, Remscheid. „Da ist eine soziale Anbindung gegeben“, argumentiert er. Denn Kinder, die in Langenberg wohnen und in Wuppertal zur Schule gehen seien häufiger als Schüler, die in Düsseldorf zur Schule gehen. „Wichtig ist auch die Einteilung der Gruppen“, betont Weber. Dadurch könnten die Anfahrtwege gesteuert werden.
Insbesondere die fußballerische Trennung von den Städten Heiligenhaus und Mettmann bedauert Jens Klein, sportlicher Leiter beim SC Velbert. „Das ist schade um die Lokalderbys“, sagt er. Aus diesem Grund ist er klar für eine Zugehörigkeit zum Düsseldorfer Kreis - auch wenn dies weitere Fahrtstrecken für die 21 Jugendmannschaften zur Folge hätte.
Peter Hambüchen, Pressesprecher des Fußballverbands Niederrhein, gab diesbezüglich Entwarnung. „Die Befürchtung längerer Fahrtwege ist unbegründet. So lange genügend Mannschaften gemeldet sind, wird weiter in mehreren Gruppen gespielt.“ Die Einteilung der Kreise stehe noch nicht endgültig fest, auch wenn man beim Verband sicher sei, „die optimale Lösung gefunden zu haben“.
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