„Boxen ist viel mehr als nur Draufhauen“

„Wir möchten mit diesem Angebot unsere soziale Verantwortung als Verein wahrnehmen“, erklärt Michael Balka, zweiter Vorsitzender des Velberter Box-Clubs. In Kooperation mit dem SKFM Velbert/Heiligenhaus wurde nun ein neues Angebot geschaffen.
Tim Ottehenning, Boxtrainer aus Solingen, wird zukünftig für Jungen und Mädchen der Velberter Schulen ein Boxtraining anbieten, um unter anderem einen respektvollen Umgang zu schulen. Denn: „Boxen hat nichts mit unkontrolliertem Draufhauen zu tun“, erklärt Ottehenning. Es sei ein abwechslungsreicher Sport, bei dem körperliche und mentale Fitness trainiert wird.
„Die Teilnehmer werden bei meinem Training auch an ihre Grenzen stoßen“, so der Solinger. „Wer kommt, um irgendwo draufzuschlagen, wird genau das erstmal nicht tun dürfen.“ Bei seinem Training ginge es auch nicht darum, gegen einen Gegner anzutreten, sondern darum, sich auf sich selbst zu konzentrieren.
Der Solinger konnte bereits viele Erfahrungen mit solchen Programmen beziehungsweise in Schul-AGs sammeln. „Da ich kein Lehrer bin, habe ich einen anderen Zugang zu den Kindern“, weiß er. Statt sich verpflichtet zu fühlen, würden es die Schüler eher cool finden, mit den typischen roten Boxhandschuhen zu trainieren.
Aber nicht nur Velberter Schüler profitieren von der Kooperation des SKFM und des VBC: „Im Mai starten wir auch immer freitags mit einem offenen Training für alle Interessierten“, sagt der zweite Vorsitzende des Velberter Box-Clubs. Darüber hinaus wird Frauen- und Manager-Fitnessboxen geben. Warum? Ganz Einfach: Das Training verhilft den Teilnehmern zu mehr Selbstsicherheit und die ist auch für solche Zielgruppen sehr wichtig.
Das Angebot habe Modelcharakter und man ginge davon aus, dass andere Städte aus der Region sich etwas von diesem Konzept abgucken. „Bei der Umsetzung haben wir auch viel Unterstützung vom Stadtsportbund Velbert und von Bürgermeister Stefan Freitag erhalten“, so Willi Knust, Geschäftsführer des SKFM Velbert/Heiligenhaus, der auch hofft, dadurch mehr junge Leute ins Offene Bürgerhaus „BiLo“ zu locken.
Derzeit würden Gespräche mit den verschiedenen Velberter Schulen geführt, die Resonanz sei bisher durchweg positiv gewesen. „Wir gehen davon aus, dass das Angebot gut angenommen wird“, so Michael Balka.