Peter Sprungmann steuert das Oldtimertreffen an
Betagter Roadster total fit

"Der Wagen fährt sich super", stellt Peter Sprungmann immer wieder bei seinen Ausfahrten mit seinem Roadster fest. | Foto: Uli Bangert
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  • "Der Wagen fährt sich super", stellt Peter Sprungmann immer wieder bei seinen Ausfahrten mit seinem Roadster fest.
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Peter Sprungmann nahm an der 14. Lions-Ruhr-Rallye teil und steuert am 11. September das Oldtimertreffen an. Wer einen Oldtimer fährt, muss kein besonders geschickter Bastler sein.

Von Ulrich Bangert

„Ich bin kein Schrauber. Doch Kleinigkeiten, wie Birnen wechseln, mache ich selber“, sagt Peter Sprungmann, der einen Mercedes 420 SL der Baureihe R 107 aus dem Jahr 1985 hegt und pflegt. Zu der Marke mit dem Stern hat der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter der Firma Fingscheidt eine besondere Beziehung: Das Unternehmen fertigte Jahrzehnte lang den berühmten Stern auf dem Kühler.

Bekanntes Markensymbol

Inzwischen wird das weltweit bekannte Markensymbol von einem anderen niederbergischen Autozulieferer in Wülfrath gefertigt. Bei dem Fahrzeug von Peter Sprungmann handelt es sich um den ersten SL mit einem Achtzylindermotor. Ein ganz besonderes Juwel: Von dem Baumuster sind in Sindelfingen weniger als 2500 Stück vom Band gefahren. Insgesamt hatte Mercedes den R 107 von 1971 bis 1989 im Programm, so lange wie kein anderes Modell. Peter Sprungmann hat seinen Oldie, der zuerst in der Schweiz zugelassen wurde, 2005 erworben.

Der Wagen ist trotz über 171000 Kilometern auf dem Tacho fit. Doch einmal war was kaputt: Bei der Instrumententafel hat Peter Sprungmann vor Jahren zugeschlagen: Weltweit gab für diesen speziellen Typ nur noch drei Stück.  | Foto: Bangert
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Erst 171.000 Kilometer gefahren

Inzwischen steht der Tacho bei 171 000 Kilometer, was die Alltagstauglichkeit keineswegs trübt: „Der fährt sich super“, schwärmt der Autonarr, der kürzlich in der Schweiz mehrere Alpenpässe bezwang. „Ärgerlich war der Parkrempler in einem Parkhaus, der Verursacher hatte sich nicht gemeldet. Ich bin froh, dass ich den Frank Wagner hab´, der konnte den Schaden schnell beseitigen.“ Der Heiligenhauser Experte für Oldtimer hatte bereits größere Arbeiten durchgeführt: „Nach einem Ölverlust musste der Getriebestrang ausgebaut werden.“ Auf Reparaturen müssen sich die Besitzer von alten Autos immer einstellen, die Ersatzteilbeschaffung ist nicht immer einfach, vor allem bei Fahrzeugen, die nur in geringer Stückzahl hergestellt wurden.

Problem: Riss in Armaturentafel

„Die Armaturentafel hatte ein Riss. Ich hätte damit leben können. Als Mercedes bekannt gab, dass es davon weltweit nur noch drei Stück gibt, habe ich zugeschlagen und sie einbauen lassen.“ Der Roadster ist trotz seines Alters absolut fit, allerdings wird er ein bisschen geschont. „Auf der Autobahn hat der noch das Überholprestige, obwohl ich offen nicht mehr als 120 bis 130 fahre. Der Verbrauch von unter zwölf Litern Benzin auf 100 Kilometer ist für einen Achtzylinder enorm gut“, staunt der Freund des alten Schätzchens, das ganzjährig angemeldet bleibt. „Im Winter fahre ich nur, wenn kein Salz spritzt.“

Keine Waschanlage

Auch wenn sich das Verdeck bei einem stundenlangen Starkregen in Süddeutschland als dicht erwiesen hat, kommt eine Waschanlage nicht in Frage: „Ich wasche nur von Hand, ab und zu wird poliert, die Dichtgummis werden mit Hirschtalg eingerieben. Jährlich gibt es Wartung in der Werkstatt mit dem Wechsel von Öl und Bremsflüssigkeit. Nach ein paar Jahren müssen die Reifen erneuert werden, auch wenn die Profiltiefe noch reicht, es fährt sich besser.“
Den Liebhabern von Oldtimern, die sich eine solchen anschaffen wollen, rät Peter Sprungmann, auf die Substanz zu achten. Unfallfreiheit ist selbstverständlich optimal. „Am besten ist es, sich einen Fachmann oder Gutachter mitzunehmen. Darüber hinaus sollte man ein bisschen Geld im Rücken haben, um ungeplante Aktionen durchführen zu können.“
Nachdem Peter Sprungmann kürzlich an der 14. Lions-Ruhr-Rallye des Lionsclub Velbert-Heiligenhaus teilgenommen hatte, steuert er am 11. September, 13 bis 18 Uhr, das Oldtimertreffen in der Heiligenhauser Innenstadt an.

11. September das Oldtimertreffen mit verkaufsoffenem Sonntag

Auf der gesperrten Hauptstraße und auf dem Rathausplatz präsentieren sich jede Menge historische Fahrzeuge, vom Motorrad über Trecker, Lastwagen bis zu eleganten Limousinen und schnittigen Sportwagen der vergangenen Jahrzehnte. Gleichzeitig lädt der Arbeitskreis Handel im Stadtmarketing Heiligenhaus zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. An dem Treffen kann jeder Autobesitzer teilnehmen, dessen Fahrzeug älter als 30 Jahre ist. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, Ordner geben Anweisungen, wo die Wagen stehen sollen.

"Der Wagen fährt sich super", stellt Peter Sprungmann immer wieder bei seinen Ausfahrten mit seinem Roadster fest. | Foto: Uli Bangert
Der Wagen ist trotz über 171000 Kilometern auf dem Tacho fit. Doch einmal war was kaputt: Bei der Instrumententafel hat Peter Sprungmann vor Jahren zugeschlagen: Weltweit gab für diesen speziellen Typ nur noch drei Stück.  | Foto: Bangert
Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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