Lokalkompass-Länderreise San Francisco
Frühstück im Adamskostüm

Blick auf Golden Gate Bridge und San Francisco von den Marin Headlands. | Foto: Claudia Jung
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  • Blick auf Golden Gate Bridge und San Francisco von den Marin Headlands.
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Mit der Lokalkompass-Länderreise sind Sie jetzt in San Francisco gelandet. | Foto: Nina Sikora / Canva
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Das Blau des Pazifik funkelt im Licht der Sonne, die berühmte Golden Gate Bridge spannt sich über die Bay, unzählige Boote mit ihren weißen Segeln tummeln sich im Wasser, und im Hintergrund erstreckt sich das scheinbar weiße Häusermeer von San Francisco – dieser Blick von einem Aussichtspunkt in den Marin Headlands, einem hügeligen Küstenabschnitt nördlich der Stadt, ist für mich der schönste von allen (und es gibt unzählige).
Das Besondere von San Francisco sind weniger seine Prachtbauten (auch sie gibt es) als ein Gefühl – die Sehnsucht nach Leichtigkeit, das kalifornische Lebensgefühl von Freiheit, Toleranz, Sonne und Meer, die unbegrenzten Möglichkeiten des amerikanischen Traums – hier am äußersten Ende der westlichen Welt sind sie zu spüren.

Zu Fuß die Stadt erkunden

Der Charme der einzelnen Viertel erschließt sich am besten, wenn man sich Zeit nimmt und zu Fuß auf den Weg macht. Die Straßen sind geprägt vom Miteinander der Kulturen - wo gerade noch die Drachenköpfe aus dem Land des Lächelns zu bewundern sind (Chinatown), zieren ein paar Meter weiter die Farben der italienischen Flagge die Laternen (North Beach). Das dazugehörige Lebensgefühl gibt es am Washington Square, wo sich am Wochenende die Einheimischen treffen, um Ball zu spielen, zu jonglieren oder einfach zu picknicken und zu entspannen. Nicht weit entfernt davon verzaubern schmale Straßen, die nicht selten steil bergan führen (Achtung, die Steigungen sind hier beachtlich!) und als Sackgasse enden, nur um auf der anderen Seite als Treppe wieder hinabzuführen. Unvermittelt und als besonderes Extra eröffnet sich dabei immer wieder der Blick aufs Wasser, das überhaupt eine besondere Rolle in San Francisco spielt. Durch die Lage auf einer Halbinsel umgibt es die Stadt im Westen, Norden und Osten. Immer wieder passiert es, dass man um eine Ecke biegt oder den höchsten Punkt einer Straße erreicht und der Blick auf den Pazifik oder das Wasser der San Francisco Bay die Anstrengungen belohnt. So manche Straße zieht sich ungeachtet der Topographie schnurgerade durch die Stadt, im Wechsel mal bergauf, mal bergab und zeigt dabei einen etwas anderen Querschnitt der Stadt und seiner Einwohner.

Bunte Architektur

Ein besonderes Highlight sind die vielen viktorianischen Häuser, die aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen und von den Einheimischen gehegt und gepflegt werden. Die Holzhäuser, von denen sich besonders viele in den Stadtteilen Haight-Ashbury oder Castro finden, sind in allen nur denkbaren Farbtönen angemalt, besonders oft aber in Pastelltönen. Die besonders schönen Exemplare weisen farblich abgesetzte Schnitzereien auf. Berühmt sind die „Painted Ladies“, eine Reihe viktorianischer Häuser in der Steiner Street. Am besten kann man sie vom Alamo Square bewundern, von wo man gleichzeitig einen Panoramablick bis zum Financial District genießen kann.

Ethnische Vielfalt

San Francisco war immer eine Einwandererstadt und hat sich diese Vielfalt bis heute erhalten. Wer anders ist, hier ist der Ort, wo er sein darf oder seinen Protest ausdrücken darf – nicht umsonst haben viele kulturelle, politische oder gesellschaftliche Entwicklungen hier ihren Ausgang genommen – die Hippie-Bewegung etwa im Viertel Haight-Ashbury oder die Schwulen- und Lesbenbewegung im Viertel Castro – hier kann es auch sein, dass man noch vor dem Frühstück Menschen im Adamskostüm begegnet, die eigene Sexualität wird hier mit Stolz zur Schau getragen. Im Viertel The Mission zeugen sogenannte „murals“ noch heute von der lateinamerikanischen Herkunft vieler Einwanderer, aber überall in der Stadt finden sich an Hauswänden Kunstwerke verschiedener Stilrichtungen oder moderne Wandgemälde von Sprayern.

Einzigartigkeit in Gefahr

Das heutige Leben wird mehr denn je überschattet vom Kapitalismus, der sich immer mehr in die Viertel frisst, den ursprünglichen Charakter ausradiert und sozial Schwache aus den Vierteln vertreibt. Trotzdem wird sich San Francisco immer seine Einzigartigkeit bewahren.

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Autor:

Claudia Jung aus Velbert

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