900.000 Euro Fördermittel für die Ortszentren
Weniger Leerstände in den Innenstädten

Ein Leerstand weniger: Bürgermeister Dirk Lukrafka freut sich mit Altstadtmanagerin Julia Ostkamp sowie Stephanie Rulf und Anne van Boxel von der städtischen Wirtschaftsförderung, dass Jaqueline Lawin mit Hilfe des vom Land NRW aufgelegten „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ an der Wilhelmstraße in Neviges ein Geschäft für Second Hand Brautmode eröffnet hat. | Foto: Reinhard Lüdeke
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  • Ein Leerstand weniger: Bürgermeister Dirk Lukrafka freut sich mit Altstadtmanagerin Julia Ostkamp sowie Stephanie Rulf und Anne van Boxel von der städtischen Wirtschaftsförderung, dass Jaqueline Lawin mit Hilfe des vom Land NRW aufgelegten „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ an der Wilhelmstraße in Neviges ein Geschäft für Second Hand Brautmode eröffnet hat.
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Der Blick in die Innenstadt Velbert zeigt, wie der Einzelhandel zu kämpfen hat: Oft beherrschen leerstehende Geschäftsräume die Szenerie – und Corona hat die Lage in den letzten zwei Jahren nicht einfacher gemacht. Vor diesem Hintergrund hat das Land NRW im Jahr 2020 ein „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ aufgelegt, um die Lagen, in denen sich der Handel konzentriert, zu unterstützen und zukunftsfähig zu machen.

Von Reinhard Lüdeke

Velbert. Im Rahmen dieses Programms stehen in der Stadt Velbert seit einem Jahr rund 900.000 Euro an Fördermitteln zur Aufwertung und Weiterentwicklung der drei Ortszentren bereit. Zentrales Element des Programms ist ein Verfügungsfonds, mit dem die Stadt leerstehende Ladenlokale anmieten und zu deutlich vergünstigten Konditionen an interessierte Gewerbetreibende untervermieten kann. So sollen zum Beispiel besondere Anreize für Existenzgründerinnen und -gründer, aber auch für etablierte Geschäftsleute, die neue Konzepte ausprobieren möchten, gesetzt werden.

Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren

Stephanie Rulf von der städtischen Wirtschaftsförderung erläutert, wie es im Detail funktioniert: Der Immobilieneigentümer schließt einen Mietvertrag mit der Stadt Velbert ab und verzichtet dabei auf 30 Prozent seiner bisherigen Miete. „Das ist die Fördervoraussetzung“, so Rulf, die die Vertragsabwicklung seitens der Stadtverwaltung begleitet. Diese vermietet das Ladenlokal an geeignete Betreiber, die wiederum nur 20 Prozent der ursprünglichen Miete an die Stadt entrichten. Die Differenz – 50 Prozent der Ursprungsmiete – wird zu 90 Prozent durch das Förderprogramm und einen zehnprozentigen Eigenanteil der Stadt gedeckt. „Der Vorteil für den Immobilienbesitzer ist, dass er für bis zu zwei Jahre eine stabile, gesicherte Mieteinnahme hat“, erläutert Rulf, während Existenzgründern und Startups der Einstieg in die Selbstständigkeit erheblich erleichtert wird.
"Das Programm läuft noch bis Ende 2023, gefördert werden Ladenflächen bis zu 300 Quadratmeter", nennt die Wirtschaftsförderin weitere Eckpunkte. Außerdem müssen die Geschäfte innerhalb der Kernbereiche der drei Ortszentren liegen. "In Velbert-Mitte ist dies die Fußgängerzone Friedrichstraße zwischen Thomasstraße und Am weißen Stein mit Nebenstraßen", erklärt Innenstadtmanager Sven Nowoczien, der in diesem Abschnitt ungefähr 35 Leerstände zählt.

Florist und Brautmoden-Laden eröffneten neu 

Dank des Sofortprogramms konnte kurz vor Weihnachten Karima Khaloua ihren Blumenladen Profi Florist in der Friedrichstraße eröffnen. Aktuell ging vorgestern Jaqueline Lawin in Neviges an der Wilhelmstraße mit einem Geschäft für Second-Hand-Brautmode an den Start: „Ohne das Förderprogramm wäre der Einstieg erheblich schwieriger gewesen“, bekennt die 30-Jährige, die ansonsten wohl auf einen Bankkredit angewiesen wäre. Für die Nevigeser Altstadtmanagerin Julia Ostkamp, die derzeit rund 20 Leerstände im Wallfahrtsort zählt, ist das neue Geschäft nach der Eröffnung des „Café de Paris“ ein weiterer Erfolg. Die Lage im Ort zeigt sich allerdings sehr dynamisch: Zum Jahresende kamen gleich vier neue Leerstände hinzu. Auf derer rund 16 blickt Altstadtmanager Luca Henke in Langenberg längs der Hauptstraße. Wie in Neviges sind jedoch aus baulichen Gründen nicht alle vermittelbar. Etwa ein halbes Dutzend leerer Geschäfte in der Senderstadt muss außerdem nach dem Juliunwetter grundsaniert werden. Auch Henke freut sich, dass er in wenigen Tagen eine weitere Neueröffnung präsentieren kann.

Am Ende wird über Folgemiete verhandelt

Wirtschaftsförderung und Innenstadtmanager hoffen, dass die neuen Gründer später in ein langfristiges Mietverhältnis wechseln. Nach Ablauf der Förderperiode müssen Mieterin und Vermieter über eine adäquate Folgemiete verhandeln: „Sollte das Reduzieren der Miete keine Option darstellen, gibt es auch noch die Möglichkeit für Nutzerinnen und Nutzer, über das städtische Mietzuschussprogramm eine Förderung zu erhalten“, ergänzt die Abteilungsleiterin Wirtschafsförderung, Anne van Boxel.
Weitere umfangreiche Informationen für Immobilienbesitzer und interessierte Mieter unter: sofortprogramm.velbert.de

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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