Geothermie bei den Technischen Betrieben Velbert
Unternehmer der Schlüsselregion informieren sich über Heizen ohne Gas
Wie Geothermie funktioniert, haben sich jetzt über 30 Unternehmer der Schlüsselregion vor Ort bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) angesehen. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Klimaschutz mit der Schlüsselregion“, bei dem sich Firmen über betriebliche Lösungen in der Praxis informieren, mit denen sich CO2 einsparen lässt.
Aus 20 Bohrlöchern, die 150 Meter in die Tiefe reichen, wird bei den Technischen Betrieben etwa acht bis zehn Grad warmes Wasser nach oben gepumpt. Das Prinzip ist dabei das gleiche wie bei einer Wärmepumpe, die ihre Wärme aus der Umgebungsluft ansaugt. Der Vorteil der Geothermie sei dabei, dass in 100 Metern Tiefe ganzjährig konstante Temperaturen herrschen, erklärt TBV-Chef Sven Lindemann. „Wir wussten lange Zeit nicht, wann sich die Investition rechnen wird“, so Lindemann. „Aber jetzt erweist es sich als Segen, dass beim Neubau der Technischen Betriebe vor 13 Jahren schon auf Erneuerbare Energien gesetzt wurde.“
Geothermie versorgt Fußbodenheizung
Im Winter versorgt die Geothermie-Anlage die Fußbodenheizung, im Sommer kann damit gekühlt werden. „Mit den 200 kW der Anlage kommen wir auch im Winter aus, obwohl wir sehr viel Fläche beheizen müssen“, erläutert Swetlana Kebsch von den Technischen Betrieben. Es würde daher schon lange keinen Erdgasbedarf mehr bei den Technischen Betrieben beim Heizen geben.
Kooperationen sinnvoll
Das macht die Technik auch für die Firmen der Schlüsselregion interessant, die sich intensiv mit CO2-Einsparmöglichkeiten beschäftigen und viele Fragen stellten. Auch wenn es schwierig sei, eine solche Anlage an einem bestehenden Standort zu realisieren, wenn zum Beispiel der Platz für die Bohrungen fehlt. Für solche Fälle empfiehlt Bernhard Wieneck von den Technischen Betrieben, einfach mal nach Kooperationsmöglichkeiten mit dem Nachbarbetrieb zu schauen, auch um sich die Kosten der Bohrungen teilen zu können.
Bis zu 50 Jahre Lebensdauer
Etwa 200.000 Euro hat die Investition in die Geothermie-Anlage die Technischen Betriebe Velbert damals beim Neubau gekostet, nach rund zehn Jahren war die Amortisation erreicht. Die zu er-wartende Lebensdauer der Anlage könne je nach Komponenten bei bis zu 50 Jahren liegen. „Hier ist es vielleicht auch Aufgabe des öffentlichen Sektors, bei solchen Technologien einfach mal voranzugehen und Praxiserfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen stellen wir nun auch gerne den hiesigen Firmen zur Verfügung“, so Lindemann.
Autor:Claudia Jung aus Velbert |
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