Habeck ruft Alarmstufe für Gasversorgung aus
Stadtwerke Velbert: Privatkunde ist "geschützter Kunde"
Die Aufrufe der Bundesregierung zum sorgsamen Verbrauch von Strom und Gas häufen sich. Nun ruft Habeck die Alarmstufe für Gasversorgung aus. Der Stadt Anzeiger fragte bei den Stadtwerken Velbert nach dem Ernst der Lage und, was das für den Endverbraucher bedeutet.
Die Stadtwerke Velbert Bäder GmbH geht mit gutem Beispiel voran, und hat, um den Gasverbrauch zu senken, die Temperaturen in den Bädern auf maximal 28 Grad Celsius abgesenkt. Zwar hätten wir zurzeit keine Gasmangellage, erklärt Kai Uwe Dettmann, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke, aber "dass wir Probleme in der Zukunft kriegen, ist nicht auszuschließen." Er rät dazu, wo es geht, soviel Wärmeenergie wie möglich zu sparen.
Zurzeit keine Gasmangellage
Denn es sei richtig, dass selbst bei gefüllten Gasspeichern nur rund ein Viertel des Energiebedarfs in Deutschland gedeckt werden könnte. Allerdings sei auch positiv zu bewerten, dass wir konstant rund 45 Prozent der Gasimporte aus anderen Ländern als Russland bekommen: aus Norwegen (rd. 30 Prozent) und den Niederlanden (rd. 15 Prozent). Gut wäre, noch auf Gasverstromung zu verzichten. Denn circa 15 Prozent des importierten Erdgases werde verstromt. Das könnte durch Kohlekraft und/oder Kernkraft teilweise ersetzt werden, so der Experte. Aus Gas Strom zu erzeugen, das geschehe auf Velberter Stadtgebiet aber nur in kleinen Blockheizkraftwerken.
Vorsicht geboten bei monatlichen Abschlägen
Dettmann empfiehlt dringend, sich Verbräuche und Abschläge im eigenen Haushalt anzuschauen, weil im Falle von Preissteigerungen die zukünftigen Vorauszahlungen angepasst werden müssen.
Die Stadtwerke betonen insgesamt, dass der Endverbraucher mit Stand heute keine Lieferengpässe zu befürchten hätte. Und: Preisanpassungen wurden bereits im März 2022 durchgeführt. Generell gelte für Preisanpassungen, dass sie im Rahmen der gesetzlichen Frist mit sechs Wochen Vorlauf angekündigt werden.
Nun Alarmstufe im Notfallplan Gas
Sollte im Übrigen die Notfallstufe für die Gasversorgung heraufgesetzt werden, seien die Privatkunden noch immer „geschützte Kunden“ so wie z. B. auch Krankenhäuser es sind, so dass sie nicht von der Gasversorgung abgekappt werden dürfen.
Stadt prüft Einsparungen
Die Stadt konnte noch keine konkreten Möglichkeiten für Einsparungen benennen, aber arbeitet daran. "Der Fachbereich Immobilienservice prüft derzeit in Abstimmung mit den Nutzerinnen und Nutzern, inwieweit Energieverbräuche durch Temperaturreduzierungen in Verwaltungsgebäuden sowie auch in Schulen, Sporthallen und Kita-Gebäuden weiter reduziert werden können", so Hans-Joachim Blißenbach, Sprecher der Stadt Velbert.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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