Sind betrügerische Drückerkolonen der Telekom unterwegs in Velbert?

Velbert hat jetzt VDSL

Der Deutsche Telekom AG sei es gedankt,
Velbert kommt einen Schritt weiter beim Breitband-Internet.
Wie schon in den letzten Monaten oft in den Medien zu lesen war, gibt es seit wenigen Tagen einen schnellen Zugriff auf das Internet. Bis zu 100 MBit sollen jetzt möglich sein.
Besonders der schnelle Upload soll, mit bis zu 40 MBit, auch ein Arbeiten im der sogenannten Cloud (Speicherplatz im Internet) ermöglichen.

Was ist VDSL?

Möglich ist der VDSL Sprung, durch die Anbindung der Verteilerkästen über Glasfasertechnik. Auf den letzten Metern, vom Verteilerkasten zu unseren Telefondosen liegt jedoch noch immer der alte Kupferdraht. Dank einer neuen Modulationstechnik, dem sogenannten Vectoring, ist selbst über das alte Kupferkabel, eine angemessene Internet-Geschwindigkeit möglich.
Aktuelle Router von AVM (z.B. die Fritz!Box 7490) können diese Technik bereits und sind bereit für diese Zukunft.
Hier versucht die Telekom eigene Hardware an den Kunden zu bringen und mit monatlichen Mietkosten einen guten Profit zu erzielen.
Es gibt wohl auch Heute noch Telefonkunden, die eine Mietgebühr für Ihr Festnetztelefon bezahlen. Da dürften über die Jahre einige Tausend Euros zusammengekommen sein.
Warum schreibe ich das alles? Um zu verstehen, was gerade in Velbert zu passieren scheint.
Samstag haben mich meine Eltern etwas verwirrt angerufen und folgende Geschichte erzählt:

Was ist passiert?

Es waren Männer der Telekom bei Ihnen. Diese haben erklärt, dass deren Router mit der Neuen Glasfaser nicht mehr funktionieren würde. Alles wäre aber kein Problem mit dem neuen Mietmoden, einem neuen Vertrag mit der Telekom, wo es ja auch Fernsehen gibt.
Es sollten dann 16 MBit zu Verfügung stehen und der Vertrag im ersten Jahr nur 30 Euros kosten.
Das würde nach einem Jahr 5 Euros teuer werden, was der Vertreter jedoch dann auf Zuruf noch ändern könnte.

Und wo ist jetzt das Problem?

Ohne Aufforderung durch meine Eltern überfällt eine Drückerkolonne meine Eltern um diese in einen neuen Vertrag mit der Telekom zu drängen. Gelockt wird mit falschen Versprechungen und schlechten Angeboten.
Ein Vertragswechsel von einem zum anderen Anbieter ist oft mit Offline-Zeit verbunden. Auch wenn laut gesetzlicher Regelung diese Zeiten stark begrenzt sind, so ist doch jeder Wechsel, zu einem anderen Anbieter immer mit Risiken verbunden.
Auf der einen Seite mit der Glasfaser zu Winken und auf der anderen Seite nur 16 MBit anzubieten ist unredlich. Wenn schon ein Angebot kommt, dann bitte eins mit VDSL.
Bei meinen Eltern wären 50 MBit möglich, was für zwei Jahre nur 35 Euros kosten würde.
Was auch viele nicht bedenken ist, dass die Telefonleitungen wegfallen.
Von da ab wird nur noch über das Internet telefoniert.
Wenn bisher bei einem Stromausfall noch telefoniert werden konnte, sind die Leitungen in Zukunft tot, wenn der Strom mal weg sein sollte. Das ist besonders für Notrufsysteme ein noch nicht wirklich gelöstes Problem.
Im übrigen ist es für viele Verbraucher sinnvoll, sich einen eigenen Router zu kaufen.
Bei 5 Euros Mietgebühr im Monat, hat man schnell die Kosten für den Router zusammen-gespart.

Ein weiteres Problem ist das Entertain-Paket der Telekom. Viele Zuschauer sind mit Ihrem TV-Kabel (UNITY Media) eigentlich ganz zufrieden. Das Kabel will ja auch bezahlt werden und sei es nur über die Nebenkostenabrechnung.
Es werden auch Internetanschlüsse an Leute verkauft, welche eigentlich nur telefonieren wollen. Meine Frau hat in Neviges bei einem Dienstleister der Telekom gearbeitet, wo das tägliche Praxis war.

Gibt es alternativen?

Auch wenn die Telekom-Mitarbeiter eine andere Geschichte erzählen.
VDSL wird auch von den Mitbewerbern der Telekom angeboten.
Aktuell bietet 1&1 für 35€ auf zwei Jahre eine Vertrag 100/20MBit mit VDSL Router an.
Da wir selbst seit über einem Jahr bei 1&1 Kunde sind, kann ich zumindest für Velbert behaupten, dass der Service besser ist als von der Telekom, wo ich zuvor langjähriger Kunde war.

Mein Fazit

Sollten in den nächsten Tagen Mitarbeiter der Telekom um Einlass bitten, dann lassen Sie sich zuerst deren Mitarbeiterausweise zeigen.
Drückerkolonne werden Ihnen natürlich auch einen Vertrag mit der Telekom anbieten, jedoch werden die Aussagen nicht immer richtig und für Ihren Bedarf auch nicht unbedingt passend sein.
Bei einem Vertragsabschluss geht es in erster Linie um die Provision für denjenigen, der diesen Vertrag mit Ihnen abschließen möchte. Unterschreiben Sie nicht sofort, sondern beraten Sie sich mit Ihren Angehörigen. Lassen sie sich Informationsmaterial geben und überschlafen Sie die Entscheidung. Diese Verträge laufen meist über zwei Jahre und können oft viel teurer werden als erwartet. Für ältere Menschen ist die richtige Entscheidung oft nicht einfach.
Möglicher Weise ist es manchmal besser, einfach nichts zu ändern.

Ob es sich um betrügerische Drückerkolonne handelt habe ich bisher nicht klären können, da ich nur auf Erzählungen zurückgreifen kann, eine Stellungnahme der Telekom habe ich bisher noch nicht bekommen.

In jedem Fall würde ich mich über Kommentare zu meiner Sicht auf die Dinge freuen.

Nachtrag 2015-08-28

Seit einigen Wochen haben wir nun VDSL von 1&1.
Im Bereich Teichstraße wären 100 MBit wohl möglich,
uns reichen aber die 50 MBit mit 10 MBit Upload völlig aus.
Die Umstellung war kein Problem. Die Telekomiker werden wohl
traurig sein, dass ist uns aber egal.
Wir haben aktuell eine sehr gute Datenrate und
es scheint besser zu laufen als mit dem bisherigen DSL-Anschluss.

Es ist für uns sogar billiger geworden.

Autor:

Frank Ortmann aus Velbert

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