Neubau neben der Christuskirche in Velbert bietet würdigen Rahmen zum Abschied nehmen
Palliativzentrum ist in einem Jahr fertig
Der Rohbau des Hospiz- und Palliativzentrums Niederberg ist fertig.
„Normalerweise würden wir das mit einem Richtfest als Dank des Bauherrn an die Handwerker und an alle Unterstützer feiern“, so Wolfgang Tamm. „Leider ist uns das aus nachvollziehbaren Gründen in der Pandemie nicht möglich. Bereits die Grundsteinlegung Anfang November musste abgesagt werden“, bedauert der Geschäftsführer des Hospizvereins Niederberg. „Aber das werden wir nachholen. Irgendwo hier im Eingangsbereich soll der Grundstein verlegt werden“, so Tamm.
Noch ist das Foyer dunkel und wird nur durch Baulampen beleuchtet, aber eine hohe, noch mit Brettern verkleidete Fensterfront zur Oststraße lässt erahnen, dass dies ein Licht-durchfluteter Raum sein wird.
Keine bedrückende
Stimmung
Der Hospizverein möchte sterbenden Menschen einen würdigen Abschied ermöglichen. Wenn dies in den eigenen vier Wänden im Rahmen einer ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung nicht möglich ist, kann eine Unterbringung im dem stationären Hospiz möglich sein. Das hat nichts mit bedrückender Endzeitstimmung zu tun, sondern erinnert an ein Ferienhotel. Die zehn Gästeapartments auf zwei Etagen bieten Hotelstandard mit barrierefreiem Bad, Telefon- und Internetanschluss sowie mit Fernseher. Die unteren Etagen haben eine Terrasse, die oberen einen Balkon, die fast den ganzen Tag über von der Sonne beschienen werden.
Blick auf die
Christuskirche
Der Blick geht über einen Garten zur Christuskirche, die 1908 von dem Architekten Karl Krieger im Jugendstil erbaut wurde. Sein Enkel Michael entwarf nicht nur das benachbarte, neue evangelische Gemeindezentrum, sondern auch das Hospiz- und Palliativzentrum. Das besteht aus zwei Baukörpern: Neben dem stationären Hospiz findet dort der Hospizverein Niederberg mit Büro- und Konferenzräumen sowie die „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ (SAPV) ihren Standort.
Ergänzung um eine
Hospizakademie
„Wenn eines Tages die Spenden reichen, können wir diesen Bereich um eine Hospizakademie aufstocken“, blickt Wolfgang Tamm in die Zukunft und dankt der Projektleiterin Gisa Hoffmann vom Büro Krieger, dass die statischen Voraussetzungen für eine solche Erweiterung direkt eingeplant wurden.
Der Innenausbau wird gut ein Jahr dauern, im Frühjahr nächsten Jahres soll das Haus seinen Betrieb aufnehmen. Derweil wird Personal gesucht: Neben 16 Vollzeitstellen werden sich ehrenamtliche Kräfte um die Gäste kümmern. „Wir sind gut in der Zeit und im Budget“, stellt Geschäftsführer Tamm fest, der sich gegenüber den Spendern und der lokalen Wirtschaft verantwortlich fühlt: „Wir sehen zu, dass wir möglichst Firmen aus dem Umfeld beauftragen."
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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