Verkehrssicherheitsberaterin gibt Tipps für den sicheren Schulweg
Mit i-Dötzchen den Schulweg üben
Für rund 4.300 Kinder im Kreis Mettmann beginnt nach den Sommerferien der vielfach zitierte "Ernst des Lebens" - Mitte August werden sie erstmals die Schule besuchen. Premiere feiern die i-Dötzchen dabei aber nicht nur als Schüler, sondern auch als regelmäßige Verkehrsteilnehmer. Die Polizei rät daher allen Eltern: Jetzt ist die Zeit, um noch einmal intensiv und wiederholt mit den Kindern den sicheren Schulweg zu üben.
Wie das geht, erklärt Verkehrssicherheitsberaterin Ilka Steffens von der Kreispolizeibehörde Mettmann. "Die Kante am Bordstein, das ist der Stoppstein. Da muss man stehenbleiben und gucken, ob ein Auto kommt, bevor man über die Straße läuft", sagt sie bei einem Ortstermin. Der fünfjährige Julian hat das Prinzip verstanden. Gemeinsam mit seinem Freund Mika (6 Jahre) schaut er nach links und rechts, dann geht es zügig auf die andere Straßenseite. "Alles richtig gemacht", so Steffens. "Nur denkt daran: Auf der Straße heißt es: 'Nicht rennen und nicht pennen!'"
Wichtig: Wiederholt mit Kindern üben
Die Polizeihauptkommissarin hätte eigentlich wie in den Jahren zuvor gemeinsam mit ihren Kollegen von der Verkehrsunfallprävention die zahlreichen Kindergärten im Kreisgebiet aufgesucht, um gemeinsam mit den Kindern den sicheren Schulweg zu üben. Doch da dies aufgrund der Corona-Lage nicht zu organisieren war, nimmt die Polizei die Eltern noch mehr in Verantwortung, als sie es ohnehin schon sind: "Die letzten Wochen vor dem Schulstart sollten alle Eltern noch einmal nutzen, um intensiv mit ihren Kindern den sicheren Weg zur Schule zu üben. Ziel muss es sein, dass die Kleinen den Schulweg als selbstständige Verkehrsteilnehmer sicher alleine bewältigen können", so Steffens.
Wichtig sei dabei, dass der kürzeste Schulweg nicht unbedingt der sicherste ist. "Erstellen Sie mit Ihrem Kind zusammen einen kindgerechten Schulweg. Das Kind sollte stärker befahrene Straßen nur äußerst selten und bevorzugt an Querungshilfen wie Ampeln, Zebrastreifen oder Mittelinseln überqueren", erklärt Steffens.
Bürgersteig auf der "Kinderseite" benutzen
Dabei gebe es einige wichtige Punkte zu beachten. "Der erste Tipp lautet: Erklären Sie Ihren Kindern, dass diese möglichst nur auf dem Bürgersteig gehen sollen. Diesen teilen Sie auf in die sogenannte Kinder- sowie die sogenannte Straßenseite. Die Kinder können sich leicht merken, dass sie nur auf den Kinderseiten, also nahe der Häuser, gehen sollen." Ein weiterer wichtiger Punkt des Trainings sollte sein, den Kindern die Wichtigkeit des "Stoppsteins" beizubringen: "Ihr Kind sollte immer wissen, wo es stehen bleiben muss, bevor es die Fahrbahn überquert. Das konsequente Stehenbleiben vor der Bordsteinkante ist von erheblicher Bedeutung. Die Kinder können sich den Spruch: 'Ein Stoppstein heißt stehen und nicht gehen' erfahrungsgemäß gut merken. Erst wenn sich das Kind dann vergewissert hat, dass die Straße frei ist, darf es rübergehen. Dabei sollte es nicht trödeln, aber auch nicht rennen", so Steffens. Anders sehe die Sache aus, wenn die Sicht auf die Straße behindert ist, zum Beispiel durch parkende Autos. "Dann müssen die Kinder zusätzlich zum Stoppstein auch an der Sichtlinie stehen bleiben und sich noch einmal vergewissern, dass kein Auto oder ein anderer Verkehrsteilnehmer kommt", so Steffens.
Die Verkehrssicherheitsberaterin bittet darum, den Schulweg wiederholt einzuüben, und die Kinder immer wieder zu loben, wenn sie ihre Sache gut gemacht haben. "Was wir nicht gebrauchen können ist, wenn den Kindern Angst gemacht wird. Unter Stress lernt das Kind nichts." Von Stress oder gar Angst ist bei Mika und Julian an diesem Tag mit Steffens nichts zu spüren. Die beiden Kinder versprechen: "Bis es in die Schule geht, wollen wir noch weiterüben." Darüber freut sich Ilka Steffens besonders: "Das ist auch ganz im Sinne der Polizei."
Eltern finden weiteres Material unter www.verkehrswacht-medien-service.de.
Autor:Carmen Herud aus Velbert |
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