Jugendlichen wieder auf den richtigen Weg helfen
Jugendliche und junge Erwachsene, die aus dem sozialen Netz zu fallen drohen, wieder beruflich und sozial zu integrieren - das ist schon seit vielen Jahren ein Ziel der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und des Sozialdienstes katholischer
Frauen und Männer (SKFM).
Bereits seit mehreren Jahren besteht ein Angebot für Betroffene. Ob fehlende Schulabschlüsse, die erfolglose Suche nach einem Ausbildungsplatz, das Beantragen finanzieller Hilfen, die Rückzahlung von Schulden oder die Suche nach einer geeigneten Wohnung, die Probleme der Ratsuchenden sind vielfältig. "Wir ermitteln in einem ersten Beratungsgespräch erst einmal, was die genaue Situation der Jugendlichen ist und fragen, was sie erreichen wollen", so Gabriele Mirgel von der Awo. "Danach geht es an die Problemlösung. Manche Betroffene begleiten wir nur wenige Wochen, andere werden mehrere Monate oder Jahre von uns unterstützt." Alle würden diese kostenlose Hilfe freiwillig in Anspruch nehmen, sagt Lina Palm, die sich den Jugendlichen im Auftrag des SKFM annimmt.
Nachdem dieses Angebot seit 2006 unter dem Namen "Kompetenzagentur" durchgeführt wurde, hat es mit Beginn des Jahres 2015 eine Änderung gegeben. Gekoppelt an das Programm "JUGEND STÄRKEN im Quartier" und die damit verbundenen Fördermittel wird es seither fortgeführt. "In diesem Rahmen wurde bei der Stadt die kommunale Koordinierungsstelle Kompetenzagentur geschaffen", erläutert Kulturdezernent Holger Richter. Dafür sind die städtischen Mitarbeiterinnen Petra Franz und Ann-Kathin Stroko 16 Stunden wöchentlich tätig. "Unsere Aufgabe ist es, die Mitarbeiter der gemeinnützigen Träger zu unterstützen", so Franz. Das kann die Initiierung und Entwicklung neuer Angebote im Verbund mit den Netzwerkpartnern sein oder die Mitgestaltung präventiver Gruppenprojekte. "Man kann uns als Mittler zwischen den Trägern und den politischen Gremien betrachten." Die Beratung der jungen Leute und deren Dokumentation liege aber nach wie vor bei Lina Palm vom SKFM und Gabriele Mirgel von der Awo.
Das Programm "JUGEND STÄRKEN im Quartier" wird durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie den Europäischen Sozialfonds gefördert. "In Velbert kostet es jährlich rund 172.000 Euro", informiert Willi Knust, Geschäftsführer des SKFM. "Die jährliche Förderung beträgt 86.000 Euro. Weitere 24.000 Euro werden von den sozialen Trägern, also dem SKFM und der Awo, übernommen." Und den restlichen Betrag von 62.000 Euro übernimmt die Stadt. "Dass wir so viele eigene Mittel einfließen lassen zeigt, welche Wertigkeit dieses Beratungsangebot für uns hat", so Knust weiter.
Information:
-Das sozialräumlich orientierte Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene ab dem letzten Schuljahr und bis 26 Jahre, deren Zugang in Ausbildung und Arbeit aufgrund individueller Lebenslagen erschwert ist.
-Im vergangenen Jahr wurden die Ziele und Aufgaben der Kompetenzagentur mit Beginn des neuen Förderprogramms des Europäischen Sozialfonds (ESF) „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ angepasst.
-Awo und SFKM blieben als Verbundpartner mit ihrer Kompetenzagentur aktiv.
-Neu ist die städtische Koordinierungsstelle, die von der Stadt Velbert betrieben wird.
-Awo: Offerstraße 21 in Velbert, Tel. 02051/9314120, kompetenzagentur@awo-kreis-mettmann.de; Sprechstunde: montags von 14.30 bis 16 Uhr.
-SKFM: von-Humboldt-Straße 53 in Velbert, Tel. 02051/2889338, kompetenzagentur@skfm-velbert.de; Sprechstunde: mittwochs von 14.30 bis 16 Uhr.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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