Corona-News
Impfzentrum für den Kreis Mettmann entsteht in Erkrath
Mit der Aufforderung von Bund und Land, bis zum 15. Dezember ein leistungsfähiges und betriebsbereites Impfzentrum einzurichten, stand der Kreis Mettmann vor einer gewaltigen Herausforderung.
Eine Liegenschaft zu finden, die alle Voraussetzungen für den reibungslosen Ablauf von Massenimpfungen erfüllt (unter anderem verkehrsgünstig gelegen, möglichst zentral im Kreisgebiet, groß genug für die Impfung von bis zu 1.700 Menschen pro Tag, ausreichendes Parkplatzangebot, barrierefreier Zugang, technische und hygienische Anforderungen, gute Belüftung) war nicht so leicht – erst recht nicht unter dem bestehenden Zeitdruck. Alle kreisangehörigen Städte hatten den Kreis nach Kräften bei der Standortsuche unterstützt. Allerdings erwiesen sich die vorgeschlagenen Objekte bei näherer Betrachtung als nur bedingt geeignet und hätten einen in der kurzen Zeit kaum zu leistenden hohen Ertüchtigungsaufwand mit sich gebracht.
Timocom stellt Büro zur Verfügung
Der Unternehmensgründer Jens Thiermann und die Geschäftsführung des Freight-Tech-Unternehmens Timocom aus Erkrath hörten von den Nöten des Kreises. "Als wir davon erfuhren, dass der Kreis dringend nach geeigneten Räumlichkeiten für ein Impfzentrum sucht, war uns sofort klar: Wir wollen helfen. Schon lange engagieren wir uns mit verschiedenen Projekten für die Region. Umso mehr ist es uns wichtig, auch in dieser Ausnahmesituation dazu beizutragen, dass wir so schnell wie möglich diese Pandemie in den Griff bekommen", erklärt Jens Thiermann.
Dann ging alles ganz schnell: Der IT-Spezialist verfügt an seinem Standort am Timocom-Platz über bestens ausgestattete Bürogebäude. Einen Teilkomplex bot Timocom dem Kreis spontan zur Nutzung an. "Das war möglich, weil unsere Mitarbeiter zurzeit verstärkt im Homeoffice arbeiten", so Timocom-Unternehmenssprecher Gunnar Gburek.
Der Check durch die Fachleute beim Kreis ergab: Das Angebot ist praktisch perfekt. Das Objekt ist kurzfristig verfügbar und mit wenig Aufwand schnell zum Impfzentrum umzufunktionieren. Parkflächen sind vorhanden, das Gebäude ist barrierefrei, alarmgesichert und möbliert, es gibt eine redundante Stromversorgung, Gigabit-WLAN, eine leistungsfähige Lüftungsanlage mit ständiger Frischluftzu- und Abluftabführung, und auch das firmeneigene Facility-Management steht bereit.
"Die fast maßgeschneiderte Ausstattung und der nur geringe Umrüstungsaufwand haben uns die Entscheidung leicht gemacht. Ich bin sehr froh, dass wir auf diese Weise garantieren können, am 15. Dezember ein einsatzbereites Gebäude am Start zu haben", zeigt sich Landrat Thomas Hendele erleichtert und dankbar.
2.500 Quadratmeter auf drei Etagen
Inzwischen ist der Nutzungsvertrag unterschrieben. Knapp 2.500 Quadratmeter auf drei Etagen wird das Impfzentrum in Beschlag nehmen. Wann genau und in welchem Umfang das Impfzentrum seinen Betrieb aufnehmen wird, hängt natürlich vor allem von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab. Gerade zu Beginn des Impfbetriebs wird das Zentrum vor allem auch als Logistik-Standort dienen, von dem aus mit Unterstützung der Hilfsorganisationen im Kreis mobile Teams ausschwärmen, um zunächst vulnerable Personen und Personal in Pflegeeinrichtungen zu impfen.
Fest steht, dass mit der Betriebsbereitschaft des Impfzentrums keineswegs ein ungeregelter Zustrom von Impfwilligen erfolgen kann. Die Reihenfolge gibt das Land anhand der Priorisierungsempfehlungen der Ständigen Impfkommission vor. Und: Ohne Termin keine Impfung. Details zum Impfbetrieb, zur Priorisierung und zur Terminvergabe werden noch bekanntgegeben.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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