Hilfe für Familien, wenn Kinder in Not geraten

Armut, vor allem Kinderarmut, macht auch vor einer an sich wohlhabenden Stadt nicht halt. „Hochgerechnet sind es so um die 40 Kinder im Kindergartenbereich, die arm sind“, schätzt Caritas-Schuldnerberater Reinhold Keppeler.
„Das merken vor allem die Einrichtungsleiterinnen, wenn die Eltern das Essensgeld erst sehr spät oder gar nicht zahlen.“ Der Caritasverband für den Kreis Mettmann möchte hier einspringen und mit dem Projekt „Heiligenhauser Kinder in Not“ gezielt helfen. Für die Fachleute der Caritas ist klar, dass nicht gezahltes Essensgeld meistens nur die Spitze eines Eisbergs mit vielschichtigen Problemen ist. Häufig steht Überschuldung dahinter, ausgelöst durch Arbeitslosigkeit, aber auch Alleinerziehende oder Doppelverdiener, bei denen ein Einkommen plötzlich wegfällt, haben Schwierigkeiten, die notwendigen Kosten fürs Kind aufzubringen. In einer armen Familie können die zu klein gewordenen Turnschuhe oder ein neuer Farbkasten bereits zu einem Problem werden. „Unser Ziel ist es nicht, Almosen zu verteilen, sondern dass Eltern lernen, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen“, beschreibt Thomas Rasch, Caritas-Bereichsleiter Integration und Rehabilitation das langfristige Ziel des neuen Projektes.
Trotz einer Anschubfinanzierung durch die Kreissparkasse Düsseldorf wirbt Thomas Rasch um Unterstützung aus der Bevölkerung. „Wir brauchen Spenden, jeder Euro geht ohne Abzug von Verwaltungskosten in dieses Projekt.“ Möglich sind Einzelspenden, regelmäßige Zuwendungen oder auch Patenschaften für ein Jahr, die einem Kind ein Mittagessen ermöglichen, das 50 Euro pro Monat kostet.
Die Verteilung der Gelder erfolgt an alle Heiligenhauser Kindergärten, ganz gleich, welcher Träger dahinter steckt. Die Erzieherinnen, die in engen Kontakt zu den Familien stehen und wissen, wo Armut herrscht, schlagen die Hilfe vor und stellen den Kontakt zur Caritas her.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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