Gesundheitsrisiko Übergewicht
Chatten per PC, simsen per Handy, spielen per Konsole, Filme per Fernsehen anschauen - die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Kindern und Jugendlichen finden heute alle im Sitzen statt. Was der menschliche Körper aber gerade im Entwicklungsalter dringend braucht, ist regelmäßige Bewegung. Der Ausgleich zum stundenlangen Sitzen in der Schule, der früher durch Aktivität am Nachmittag erfolgte, findet in einer durch elektronische Medien geprägten Welt zunehmend nicht mehr statt.
Um das dadurch entstehende Defizit des ansonsten passiven Alltags zu kompensieren, reichen nicht mehr zwei oder vier Sportstunden pro Woche aus. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist unübersehbar: In Deutschland sind nach einer aktuellen Umfrage etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig, davon 800.000 bereits krankhaft dick (adipös). Die Gesundheit dicker Kinder ist schon in jungen Jahren in Gefahr. Eine andere Studie hat ergeben: Übergewicht führt bereits im Kindesalter zu Gefäßschäden, Bluthochdruck und einer Frühform von Typ-2-Diabetes. Fazit der Wissenschaftler: Das Ernährungsverhalten muss geschult, die körperliche Aktivität erhöht und das Freizeitverhalten der Kinder beeinflusst werden - und das von klein auf. Ein ganz wesentliches Problem dabei: Untersuchungen zeigen, dass viele Eltern dazu neigen, Übergewicht bei ihrem Nachwuchs zu verharmlosen.
Das erweist sich als fatal: Denn Eltern können durch ihre Vorbildfunktion am besten Einfluss auf das Ernährungsverhalten ihrer Kinder nehmen und dafür Sorge tragen, dass körperliche Aktivität im Alltag nicht zu kurz kommt.
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