Es wächst und lebt im alten Steinbruch

Prof. Dr. Wolfgang Gerß präsentiert seinen Sammelband über das Heiligenhauser Naturschutzgebiet. | Foto: Foto: Ulrich Bangert
  • Prof. Dr. Wolfgang Gerß präsentiert seinen Sammelband über das Heiligenhauser Naturschutzgebiet.
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Er ist studierter Soziologe und veröffentlicht ein Buch über die biologische Kartierung in Heiligenhaus Naturschutzgebiet Steinbruch Hofermühle-Süd: Prof. Dr. Wolfgang Gerß stellte nun im Büro des Bürgermeisters den Sammelband mit Dokumentationen über Flora und Fauna im ehemaligen Kalksteinbruch vor.

Wie ein Professor der Soziologie dazu kommt, ein Buch mit dem Titel „Biologische Kartierungen im Steinbruch Hofermühle-Süd“ zu publizieren? „Der Markt für Biologen war damals nicht so üppig“, so der pensionierte Professor. Also studierte er Soziologie. „Aber mein Hobby habe ich lebenslang beibehalten.“
Vor allem die Ornithologie, aber auch die Botanik hat es ihm angetan. Seit 25 Jahren ist Wolfgang Gerß Vorstand im Landschaftsbeirat des Kreises Mettmann und dazu Mitglied des Heiligenhauser Vereins für wissenschaftliche Naturschutzpatenschaften. 20-jähriges Bestehen feiert dieser nun und veröffentlicht in einer Art Fortsetzungsausgabe von 1995 Ergebnisse seiner biologischen Arbeit.
Zwölf Mitglieder zählt der Verein derzeit – darunter spezialisierte Hochschullehrer aus den umliegenden Hochschulstandorten. Jeder Spezialist auf seinem Gebiet, ob nun der Experte für Moose oder der Insektenkundler, bei so vielen verschiedenen Fachrichtungen ist es nicht immer einfach, einen Kompromiss zu finden.
Aber gerade dieses Spektrum macht die Arbeit des Vereins, der das Naturschutzgebiet betreut, aus. Das war der Steinbruch allerdings nicht immer: Als er damals noch für Jedermann offen zugänglich war, war er „ein Tummelplatz für Zeltlager und Biker“, berichtet Gerß, weniger erfreut über den Müll, den die Besucher dort hinterließen.
Doch 1984 trat der Landschaftsplan des Kreises Mettmann in Kraft. Der Steinbruch Hofermühle-Süd wurde in diesen aufgenommen und ist seit diesem Zeitpunkt Naturschutzgebiet.
„Da war die Idee geboren zur Gründung eines eigenen Vereins, der sich speziell um das Umweltschutzgebiet kümmert“, so Gerß. Und das tat der Verein seit 1990 - und zwar erfolgreich. „Der Steinbruch gehört zu den am besten erforschten Gebieten“, berichtet Gerß. Und weiter: „Die Orchideen wären längst weg, wenn wir nicht eingegriffen hätten.“
Der Sammelband, dessen Veröffentlichung von Stadt und Kreis unterstützt wurde, ist nicht nur eine Lektüre für Experten, sondern auch für den durchschnittlichen Hobby-Biologen, Vogelliebhaber oder naturinteressierten Heiligenhauser gedacht. „Damals haben sich erstaunlich viele Leute gemeldet, von denen man das nicht erwartet hätte“, so der pensionierte Professor über die Reaktionen auf die Ausgabe von 1995. „Hobby-Biologen haben oft in praktischen Dingen, die in der Natur passieren, mehr Erkenntnisse als die, die am Schreibtisch im biologischen Institut sitzen“, so Gerß weiter. Die Dokumentationen des Vereins, die auf 185 Druckseiten vor allem die Farn-und Blütenpflanzen, Flechten, Moose, aber auch Käfer oder Schmetterlinge des Steinbruchs beschreiben, können bei der Buchhandlung „Kotthaus und Beer“ in Heiligenhaus sowie „Rüger“ in Wülfrath und „Rose Schlüter“ in Ratingen-Hösel oder direkt beim Herausgeber unter E-Mail: w.gerss@nabu-nrw.de erworben werden.

Zum Buch:
Das Buch ist im Verlag Natur & Wissenschaft (Solingen) als Supplementband 12 der Acta Biologiva Benrodis unter dem Titel „Biologische Kartierungen im Naturschutzgebiet Steinbruch Hofermühle-Süd (herausgegeben von Prof. Dr. Wolfgang Gerß, Heiligenhaus) erschienen.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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