Premiere des Kurzfilms "Smombie" an der Realschule Kastanienallee
Den Blick vom Smartphone lösen
Zu einer ganz besonderen Film-Premiere kamen diese Woche die Schüler, Lehrer und Sozialpädagogen der Realschule Kastanienallee (RSK) mit geladenen Gästen in der Aula zusammen.
Folgendes gab es dabei auf einer großen Leinwand zu sehen: Die Pausen-Glocke klingelt und die Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn verlassen ihre Klassenräume, den Blick dabei starr auf ihre Smartphones gerichtet. Sie gehen durch das Treppenhaus runter auf den Schulhof, den Blick dabei starr auf ihre Smartphones gerichtet. Sie gehen auf die Toilette, zur Tischtennisplatte oder zum Basketballkorb, den Blick dabei starr auf ihre Smartphones gerichtet. Sie haben Schulschluss, gehen nach Hause oder fahren mit dem Bus, den Blick dabei starr auf ihre Smartphones gerichtet. Sie liegen abends im Bett, den Blick...
Deutlich übertrieben und damit die Thematik genau auf den Punkt getroffen - seit Oktober 2018 haben Schüler verschiedener Jahrgangsstufen an dem Filmprojekt mitgearbeitet. Er soll der Auftakt zu einer Medienkampange an der RSK sein. "Wir möchten für mehr Medienverantwortung sorgen", erläutert Lars Jonetat, Sozialpädagoge an der Schule.
Eltern sind oft nicht besser...
"Smombie" - also eine Kombination aus Smartphone und Zombie - heißt der 90 Sekunden lange Film, der aufzeigt, dass das Smartphone im Leben vieler junger Leute einen zu großen Stellenwert einnimmt. Nicht nur bei ihnen, denn was in den bewegten Bildern ebenfalls zu sehen ist: Eltern sind oft kein Vorbild, sie richten ihre Blicke selbst zu häufig und zu lange auf die kleinen Displays.
"Wir wollten etwas machen, um nicht nur die Jungen und Mädchen unserer Schule, sondern auch ihre Eltern wach zu rütteln", erklärt Melanie Schäfer, Lehrerin der Realschule Kastanienallee, die sich zusammen mit den Sozialpädagogen Lars Jonetat und Vanessa Holtkamp für das Projekt verantwortlich zeichnet. Mit einer Vielzahl an Schülern haben sie nicht nur den Inhalt des Kurzfilms erarbeitet, sondern diese auch vor die Kamera treten lassen. Kreative Begleitung gab es von Thorsten Sievering von der "Agentur Kumpel". Mit Tim Ohlendorf vom "BewegtBildBüro" sowie mit Johannes Kassenberg, der mit einer Drohne Luftaufnahmen machte, beteiligten sich weitere Experten unterstützend an dem Projekt, das über die Schulgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen soll. Kooperationspartner und Geldgeber sind der SKFM Velbert/Heiligenhaus sowie die Stadt Velbert, die jeweils Vertreter zu der Premiere schickten.
Bewusstsein für Medienverhalten stärken
"Wir haben zusätzlich kurze Teaser erstellen lassen, die auf den Film neugierig machen", informiert Schäfer. "Die könnt ihr gerne bei WhatsApp, Facebook oder Instagram verschicken und posten." Von der Digitalisierung profitieren und Soziale Medien sinnvoll nutzen, das sei das Eine - führt Melanie Schäfer weiter aus - durch ein falsches Medienverhalten in gefährliche Fallen tappen, sei das Andere. "Dieses Bewusstsein wollen wir stärken!"
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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