Äußere Wendung
Das Helios Klinikum Niederberg informiert Schwangere über Beckenendlage

Dr. med. Alexander Nordhues, leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. med. Gerd Degoutrie, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Familie W. mit Baby Leo. | Foto: Helios Klinikum Niederberg
  • Dr. med. Alexander Nordhues, leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. med. Gerd Degoutrie, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Familie W. mit Baby Leo.
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Velbert. Veronika W. ist in der 38. Schwangerschaftswoche als bei der Vorsorge festgestellt wird, dass ihr Baby in Beckenendlage liegt. Doch was passiert in so einem Fall mit Mutter und Kind? Ungefähr vier Prozent aller Babys liegen am errechneten Termin in Beckenendlage.

In der Hälfte der Fälle liegt aber dafür kein erkennbarer Grund vor. Manchmal können besondere Formen des mütterlichen Beckens oder der Gebärmutter, Myome, eine verringerte Fruchtwassermenge oder Nabelschnurproblematiken das Kind an der Drehung in die Schädellage hindern. Grundsätzlich kann ein Kind aus Beckenendlage spontan vaginal geboren werden. Bei
bestimmten, ungünstigen Kriterien sollte aber ein Kaiserschnitt erwogen werden. Die dritte Möglichkeit ist die sogenannte „äußere Wendung“ des Kindes um eine normale, vaginale Geburt mit dem Kopf voran zu ermöglichen. Die Mutter wünschte sich eine normale Geburt. In der Geburtsplanungssprechstunde erfolgt eine Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung des Gewichts des Babys, der Fruchtwassermenge und der Anhaftungsstelle der Plazenta. Dabei wird auch geprüft, ob eine Nabelschnurumschlingung um den Hals des Kindes vorliegt. Nach einem
ausführlichen Gespräch entscheiden sich die Eltern dann zusammen mit Fr. Dr. Sabrina Winde, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am HeliosKlinikum Niederberg, zur Durchführung der „äußeren Wendung“.

Die äußere Wendung

Die „äußere Wendung“ ist ein Begriff aus der Geburtshilfe, der die Veränderung der kindlichen Lage in der Gebärmutter aus der Steiß- oder Querlage in die Schädellage beschreibt. Dabei versucht ein erfahrener Geburtshelfer, das Kind von außen durch die Bauchdecke zu drehen. „Das Kind soll in der Gebärmutter durch bestimmte Handgriffe dazu bewegt werden eine Rolle vorwärts zu machen, damit es von der Steiß- in die Schädellage wechselt“, erklärt Dr. Sabrina Winde. Die Risiken einer äußeren Wendung sind äußerst gering. So kommt es nur in 0,5 bis einem Prozent der Fälle zu Komplikationen, die einen sofortigen Kaiserschnitt zur Folge hätten. Dennoch ist bei der Durchführung das komplette Team informiert und könnte im Notfall sofort handeln. Der Eingriff sollte deshalb auch erst ab der 37. Schwangerschaftswoche stattfinden, da zu diesem Zeitpunkt von einer entsprechenden Reife des Kindes auszugehen ist. Am Tag der äußeren Wendung wurde die werdende Mutter im Kreißsaal aufgenommen. Es erfolgte nochmals eine Ultraschalluntersuchung und es wurde ein CTG für 30 Minuten geschrieben. Im nächsten Schritt erhielt die junge Frau eine Infusion mit einem wehenhemmenden Mittel, damit die Gebärmutter für die Wendung weich ist und das Kind sich gut tasten lässt. Nach etwa 15 weiteren Minuten ging es dann los. Auf den Bauch wurde reichlich Ultraschallgel aufgetragen. Zunächst streicht Fr. Dr. Winde wie bei einer Massage über den Bauch der Mutter, um das Kind zu stimulieren. Dann wird der Steiß des Kindes mit leicht rüttelnden Bewegungen nach oben geschoben, gleichzeitig schiebt sie mit der anderen Hand den Kopf des Kindes vorsichtig nach unten, so dass das Kind den gewünschten Purzelbaum machen kann.

Mutter und Kind sind wohlauf

Das tat das es dann auch. Nach wenigen Minuten ist die äußere Wendung beim ersten Versuch erfolgreich vollzogen. Mutter und Kind sind wohlauf, es gab keinerlei Komplikationen. Das Kind liegt nun so, dass es mit dem Köpfchen zuerst auf die Welt kommen kann. „Ich bin sehr erleichtert und froh, dass einer natürlichen Geburt nichts mehr im Weg steht und dass das Team um Dr. Gerd Degoutrie sich so kompetent und freundlich um uns gekümmert hat“, sagt die zukünftige zweifache Mutter. Der kleine Leo kam letzte Woche auf natürlichem Weg im Helios Klinikum Niederberg zur Welt – Mutter und Kind sind wohlauf.

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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