Biokunststoff gehört in den Restmüll !

Biokunstoff

Es gibt mittlerweile Getränkeflaschen, Folien, Plastikschalen und auch Tragetaschen aus Biokunststoff bei einer großen Lebensmittelkette.Pfiffige Hersteller haben das Biokunststoff als Lücke im System erkannt, um Kosten für die DSD- Lizenzgebühr zu sparen. Zudem lässt sich mit dem Verpackungsaufdruck „hergestellt aus Biokunststoff“ werben.

Trotz des ungemein ökologisch klingenden Namens gehört Biokunststoff nach Gebrauch keinesfalls in die Biotonne – sondern in den Restmüll.
Kunststoffverpackungen, die man aus biologisch abbaubaren Werkstoffen wie zum Beispiel Cellulose oder Maisstärke herstellt, sind zur Zeit von der Rücknahme- und Verwertungspflicht befreit.
„Lizenzentgelte“ für den Grünen Punkt oder andere Lizenzpartner müssen für die Entsorgung dieser Verpackungen nicht gezahlt werden. Die Biokunststoffverpackungen gehören daher nicht in den gelben Sack.
Problematisch wird es nur dann, wenn diese vermeintlich gut kompostierbaren Verpackungen in der Biotonne landen. Denn biologisch abbaubare Verpackungen benötigen zu lange für die Verrottung. Ziel der Kompostierung in einer Kompostierungsanlage nach dem heutigen Stand der Technik ist aber der möglichst rasche und verlustarme Abbau des Materials.
Bioabfall, der in der Biotonne landet, muss anschließend in der Kompostierungsanlage in maximal acht Wochen zu fertigem Kompost verarbeitet sein.
Für einen vollständigen Abbau des Biokunststoffs ist diese Zeit viel zu kurz.
Deshalb kann dieser Kunststoff zur Zeit nur in der Restmülltonne entsorgt werden!

Vorsicht ist besonders bei den Biofolienbeuteln geboten, die man in den Vorsortiergefäßen zur Sammlung von Biomüll nutzen könnte. Diese Beutel werden von den Müllwerkern wie herkömmliche Plastiktüten angesehen und können dazu führen, dass die Biotonne ungeleert stehen bleibt. Aus diesem Grund sollte man keine Biofolienbeutel für die Biotonne verwenden, sondern sich mit Beuteln aus Papier oder Zeitungspapier zum Einwickeln der Bioabfälle begnügen. Gleiches gilt auch für die neu auf den Markt gekommenen Tragetaschen aus Biokunststoff. Diese dürfen auf keinen Fall in der Biotonne landen, da sonst die Biotonne gegebenenfalls nicht geleert wird.

Dietmar Steinhaus

Autor:

Dietmar Steinhaus aus Velbert

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