App-Zocke durch Smartphones
„Smartphones bieten viele tolle Möglichkeiten und können sehr nützlich sein“, weiß Andreas Adelberger, Leiter der Verbraucherzentrale in Velbert. „Leider tappen aber viele Leute in Kostenfallen, wenn sie unüberlegt mit diesen modernen Mini-Computern spielen und Apps runterladen.“ Das erkläre auch, warum die Beratungen der Verbraucherzentrale in diesem Bereich im vergangenen Jahr so gefragt waren. „Nur eine schnelle Bildschirmberührung kann reichen und bereits auf der nächsten Handyrechnung ist der Betrag eines Fremdanbieters aufgelistet“, weiß der Experte. Gerade jungen Leuten würde dieser Fehler schnell passieren.
Ob Probleme mit der Stromrechnung, kuriose Post von Anwälten oder unerklärliche Beträge auf der Handyrechnung - auch im Jahr 2012 suchten viele Bürger Hilfe in der Verbraucherzentrale in Velbert. „Dabei handelte es sich um insgesamt 4.866 Anfragen von Ratsuchenden“, erläuterte Andreas Adelberger, Leiter der Velberter Beratungsstelle. Schwerpunkte seiner Arbeit seien nach wie vor Beratungen rund um Telekommunikation und Internet, Finanzen und den Energiemarkt.
Betroffen sind dabei sowohl jüngere als auch ältere Menschen, wobei Adelberger bemerkt, dass die älteren Bürger derzeit wieder mehr ins Visier der Trickbetrüger geraten sind: Meist geht es um Haustürgeschäfte, Gewinnspielabos und unseriöse Anrufe.
Tipp: „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen“
Doch auch Positives gibt es zu vermelden: Durch die sogenannte Button-Lösung, nach der kostenpflichtige Leistungen im Internet besser gekennzeichnet werden müssen, sind weniger Verbraucher auf Fallen im Internet reingefallen. „Bundesweit haben die Verbraucherzentralen für diese Regelung gekämpft, die seit vergangenen August gilt“, ist Andreas Adelberger erfreut. Aber natürlich würde es bestimmt nicht lange dauern, bis neue Fallen entwickelt, umgesetzt und verbreitet werden.
„Die bessere Technik macht es den Gaunern heutzutage einfacher“, urteilt der Leiter der Beratungsstelle. „Persönliche Daten sind im Internet zu finden und schon ein paar Klicks können reichen, um großen Schaden anzurichten.“ Daher rät er jedem zur Vorsicht.
Auch auf dem Energiemarkt gibt es schwarze Schafe, die unwissenden Kunden das Geld aus der Tasche ziehen. „Es gibt Anbieter, die mit günstigen Angeboten locken und sich die Stromkosten ein Jahr im Voraus bezahlen lassen. Schließlich aber werden diese Energieversorger insolvent, der Strom fließt nicht mehr und das Geld ist weg.“ Eine Energieberatung lohnt sich also: Ob beim Anbieterwechsel, bei Problemen mit der Rechnung oder anderen Hürden - bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale wird den Bürgern geholfen, das umfangreiche Angebot auf dem Energiemarkt zu durchschauen.
Vor allem für viele Eltern oft ein leidiges Thema sind Verstöße gegen das Urheberrecht. „Im Jahr 2012 gab es diesbezüglich insgesamt 80 Fälle bei uns“, so der Experte. „Das Runterladen von Musik oder Filmen ist nach wie vor illegal und es gibt keinen Minderjährigenschutz in diesem Bereich.“ Auch von Kindern und Jugendlichen wird Schadensersatz verlangt, dabei kann es sich auch mal um einen vierstelligen Betrag handeln.
Infos:
Die häufigsten Verbraucherprobleme: Telefon & Internet (24 %), Allgemeine Dienstleistungen (18 %), Finanzen (17 %), Konsumgüter (12 %), Energie (10 %)
Öffnungszeiten: Montag: 9.30 bis 13.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr, Dienstag: 9.30 bis 13.30 Uhr, Donnerstag: 9.30 bis 13.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr, Freitag: 9.30 bis 13.30 Uhr
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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