Frage der Woche
Woran denkt ihr zurück beim Thema "16 Jahre Kanzlerin Merkel"?

Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an 16 Jahre Kanzlerin Angela Merkel denkt? | Foto: Gerd Altmann
  • Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an 16 Jahre Kanzlerin Angela Merkel denkt?
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Sie war die erste Bundeskanzlerin im Jahr 2005 und sie war gekommen, um zu bleiben. Menschen um die 20 kennen gar kein Deutschland ohne Angela Merkel (CDU) an der Spitze. Doch jetzt ist sie (fast) vorbei, die Ära Merkel. Am Dienstag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) die Regierung verabschiedet. 

Damit gelingt ihr etwas, das ihren Vorgängern nicht gelungen ist: selbst den Hut zu nehmen und sich nicht durch den Wähler "abstrafen" zu lassen. Ob die Entscheidung ihrem feinen Gespür für politische Stimmung geschuldet ist oder ob es tatsächlich ihr eigener Entschluss war - wir wissen es nicht.

Unaufgeregt und leise tritt sie ab

Sie tritt ab, wie sie angetreten ist. Unaufgeregt und eher leise. Das kennzeichnet die 16 Jahre ihrer Regierungsarbeit. Während Populisten wie Donald Trump oder Viktor Orban laut und polternd daherkommen und den Eindruck vermitteln, die große Bühne sei das mindeste, was ihnen zusteht, zieht Merkel lieber die Fäden im Hintergrund.

Eine Frau mit Machtansprüchen

Ihr uneitles Auftreten darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Merkel eine Frau mit großen Machtansprüchen ist. Sich in der christlich-demokratischen Union als erste Frau auf den "Kanzlerthron" zu hieven, zeugt von großem Durchsetzungsvermögen. Das hat sie auch in ihrer langen Kanzlerschaft immer wieder unter Beweis gestellt. In Verhandlungen, so wird erzählt, setze sie vor allem auf Wissen, nicht auf Dominanzverhalten wie einige ihrer Kollegen auf der Welt. Nicht zuletzt hat sie ein riesiges Durchhaltevermögen und gibt nicht auf. Am Ende stehen oft Kompromisse, an die die Verhandlungspartner vorher nicht geglaubt hätten. 

Große Reformen sind nicht Merkels Sache

Merkel gilt als unglaublich fleißig, als verlässlich und bodenständig, aber nicht als Visionärin. Pragmatisch, wie sie nun mal ist, hat sie politisch nie den großen Wurf versucht wie zum Beispiel eine Reform Europas nach der Euro-Krise, sondern lieber an kleinen Veränderungen gearbeitet. Kritiker werfen ihr vor, sie habe Deutschland verwaltet. Sieht man sich Bereiche wie die Digitalisierung oder die Klimawende an, kann man den kritischen Stimmen zustimmen. Die Corona-Krise hat Versäumnisse der Vergangenheit gnadenlos aufgedeckt: Wenn Behörden Faxe schicken und Schulen über kein WLAN verfügen, zeigt sich, wo geschludert wurde, oder: welche Themen ausgesessen wurden.

"Wir schaffen das"

Selten klar positioniert hat sich Merkel indes in der Flüchtlingskrise 2015, als sie - entgegen der landläufigen EU-Meinung - sagte: "Wir schaffen das" - und die Grenzen offen ließ. Hier polarisierte sie wie nie. Die Folgen sind bis heute insbesondere in Sozialen Medien spürbar. 

In der Corona-Krise bewies sie oft, aber nicht immer ein glückliches Händchen. Unvergessen ihre öffentliche Entschuldigung, als sie die geplante Osterruhe als Fehler bezeichnete und zurücknahm. Oder als sie "ihre" Ministerpräsidenten öffentlich kritisierte, weil sie die Bundesvorgaben gar zu kreativ umsetzten.  

Mit 67 Jahren tritt Merkel in den Ruhestand

Mit 67 Jahren ist es nun Zeit für den Ruhestand. Wie sie den verbringen will, dazu gibt es kaum konkrete Aussagen. Auch das ist Merkel: Viel mehr als ihr offizieller Lebenslauf ist nicht bekannt von der eigentlich bekanntesten Frau Deutschlands. 

Woran denkt ihr, wenn ihr an die 16 Jahre Kanzlerschaft von Angela Merkel denkt? Was fällt euch spontan ein? Sind es gute oder schlechte Erinnerungen an Entscheidungen der Kanzlerin?  

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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