"Wir treten ein für mehr Chancengleichheit"

Jan Lichtwitz setzt sich für eine zweite Gesamtschule ein.
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  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat im März eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen. Ziel ist die Schaffung einer zweiten Gesamtschule in Velbert - als Reaktion auf die auch in diesem Jahr sehr hohen Anmeldezahlen. In der Sitzung des Schulausschusses am heutigen Mittwoch soll nun über dieses Anliegen beraten werden. Die ersten Einschätzungen und Positionierungen zu den Prüfungsergebnissen der Verwaltung wurden aber bereits im Vorfeld von Vertretern der Bürgerinitiative diskutiert.
Seit über 20 Jahren gibt es in Velbert mehr Anmeldungen zur Gesamtschule als Plätze. Fast 70 Prozent der Velberter Eltern von Viertklässlern haben ihre Kinder für das Schuljahr 2010/2011 an der städtischen oder der christlichen Gesamtschule angemeldet. 273 Kinder haben keinen Platz an einer Gesamtschule erhalten.
Landesweit sind es nur 25 Prozent, die sich für die Gesamtschule anmelden. Als Spitzenreiter habe Velbert also eine Gesamtschule dringend nötig und „der Elternwille muss umgesetzt werden, am besten schon gestern“, sagt Matthias Gohr, Vater einer achtjährigen Tochter und Sprecher der Bürgerinitiative. Als einer der ersten Gesamtschüler in Velbert kämpft er für eine zweite öffentliche Gesamtschule und die Berücksichtigung des Elternwillens in Velbert, damit auch sein Kind die Chance hat, diese Schulform zu besuchen. Der Rat hat verschiedene Szenarien zusammengestellt. Jetzt muss die Entscheidung abgewartet werden. Gemeinsam haben alle Szenarien, dass sie nur Problemlösungen für die Sekundarstufe I vorsehen. Doch der Bedarf an Oberstufenplätzen steigt.
„Wir fordern auch eine echte zweite Gesamtschule mit Sekundarstufe II“, so Robin Meis, Vorsitzender der GEW. In Zukunft soll in jedem Stadtteil eine Gesamtschule sein, damit „der Bustransfer erspart bleibt“, so Meis weiter. Das seien Dinge, die den Kindern Lebenszeit stehlen. „Wenn ein Kind zum Beispiel aus Langenberg kommt, würde es in sechs Jahren fünf Monate seines Lebens im Bus verbringen“. „Worst-case-Szenario“ wäre, wenn alles beim Alten bliebe. Das hätte ein Bürgerbegehren zur Folge, um das Recht einzufordern.
„Wir sind optimistisch, dass wir das hinbekommen“, berichtet Jan Lichtwitz, ehemaliger Schülersprecher und Mitglied im städtischen Schulausschuss. „Wir erwarten eine außerordentliche Sitzung von Bürgermeister Stefan Freitag. Den Wunsch der Bürger kann der Rat nicht abschlagen. „Man muss schnell zu einer Mehrheit kommen und das ist Aufgabe der Politik“, so Lichtwitz weiter. Es müsse so schnell wie möglich ein Konzept für das neue Schuljahr vorliegen, da im Februar die Anmeldungen laufen.
Die Initiative hat jetzt eine Werbeaktion gestartet, um die Bürger zu mobilisieren. Flyer werden verteilt und Plakate aufgestellt, die auf drei Infoabende hinweisen: am Montag, 25. Oktober, im „Alt Langenberg“, Heller Straße15 in Langenberg; am Mittwoch, 27. Oktober, im Parkhaus Seidl in Neviges, Bernsaustraße 35; am Donnerstag, 28. Oktober, in der IG-Metall, Oststraße 48 in Velbert-Mitte.
Interessierte, die sich der Bürgerinitiative anschließen wollen, können sich per E-Mail an info@gesamtschulinitiative.de melden.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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