Umfrage der Woche
Was haltet ihr von der Cannabis-Teillegalisierung?
Vor knapp zwei Jahren hatten wir euch schon einmal zum Thema Legalisierung von Cannabis gefragt. Was damals noch recht theoretisch war, nimmt jetzt konkrete Formen an. Das Bundeskabinett hat einer Teillegalisierung zugestimmt, als nächstes geht der Gesetzentwurf zur Beratung in den Bundestag.
Das sind die Pläne:
- Künftig sollen Erwachsene in begrenzten Mengen privat (bis zu drei Pflanzen) oder in nicht-gewerblichen Vereinigungen (so genannte Cannabis-Clubs) Cannabis anbauen dürfen. Über diese Anbauvereinigungen soll Cannabis an Erwachsene zum Eigenkonsum kontrolliert weitergegeben werden dürfen.
- Der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis soll künftig straffrei sein. Es gilt ein Werbe- und Sponsoringverbot für Konsumcannabis und für Anbauvereinigungen
- Für Minderjährige bleibt der Besitz von Cannabis nach wie vor verboten. Zudem bestehen Sonderregelungen für junge Erwachsene – mit geringeren Abgabemengen und reduzierten THC-Gehalten.
- Es soll ein Konsumverbot von Cannabis in einer Schutzzone von 200 Metern Abstand geben – zum Eingangsbereich von Anbauvereinigungen, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen sowie in öffentlich zugänglichen Sportstätten.
- Aufklärung und Prävention zu Cannabiskonsum sollen gestärkt werden, unter anderem durch ausgebaute Frühinterventionsprogramme für Minderjährige.
Kiffen könnte ab 2024 erlaubt sein
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist optimistisch, dass das Gesetz zum 1. Januar 2024 in Kraft treten kann.
„Es ist ein wichtiges Gesetz, welches eine langfristige Wende in der deutschen Drogenpolitik darstellen wird.“
Karl Lauterbach
Pro und Contra
Die Bundesregierung verfolgt mit der Teillegalisierung das Ziel, die Gesundheitsrisiken, die von Cannabis auf dem Schwarzmarkt ausgehen, zu minimieren.
Kritik kommt unter anderem von der Bundesärztekammer: „Studien belegen, dass es in Ländern, in denen Cannabis bereits legalisiert wurde, nicht nur zu einem Anstieg des Cannabis-Konsums kam, sondern auch zu einer Zunahme an Patienten in Notaufnahmen, die aufgrund ihrer Vergiftung behandelt werden mussten. Außerdem belegen Studien, dass, je stärker der Cannabiskonsum ist, desto wahrscheinlicher ist eine länger anhaltende Psychose wie Schizophrenie", sagt der schleswig-holsteinischen Ärztekammerpräsident Prof. Henrik Herrmann.
Wie steht ihr zu dem Thema? Schreibt auch gerne eure Meinung dazu in die Kommentare.
52 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.