Ver.di ruft im Januar zu Streiks an Flughäfen auf

Die Lohn- und Gehaltstarifverhandlungen für die 35.000 Beschäftigten im NRW-Sicherheitsgewerbe sind gescheitert. Die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband Bundesverband der Sicherheitswirtschaft, Landesgruppe NRW, trennten sich nach der zweiten Verhandlungsrunde am Dienstagabend ohne jede Annäherung. Einen neuen Verhandlungstermin lehnte die Arbeitgeberseite ab. ver.di wird deshalb die Beschäftigten der Sicherheitsbranche im Januar zu Warnstreiks aufrufen. Betroffen sind auch die Flughäfen in Düsseldorf und Köln-Bonn. Aus Rücksicht auf Weihnachtsurlauber sollen die Streiks erst nach den Ferien stattfinden, so die Gewerkschaft.

ver.di fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde sowie eine Erhöhung der Löhne im Aviation-Bereich an den Flughäfen auf einheitlich 16 Euro brutto und die Anpassung der Löhne bei der Werkfeuerwehr auf das Niveau der Berufsfeuerwehren im öffentlichen Bereich. „Im Sicherheitsgewerbe geht es nicht um ein paar Prozente mehr. Hier müssen wir erst einmal Grund rein bringen“, erklärte Andrea Becker, ver.di-Fachbereichsleiterin für die Sicherheitsbranche in NRW. Man könne Menschen, die Kernkraftwerke bewachen oder Terroranschläge vereiteln sollen, nicht mit Niedriglöhnen von in der Regel 8,15 Euro bis maximal 12,36 Euro brutto abspeisen. Becker rief die Verantwortlichen bei Bund und Land auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Einfluss auf die privaten Arbeitgeber der Sicherheitsbranche zu nehmen. Bei Ausschreibungen für die Sicherheit in öffentlichen Bereichen dürften nicht Schleuderpreise im Vordergrund stehen, sondern qualifizierte und finanziell auskömmliche Arbeitsplätze. „Wir wollen keine Dumping-Sicherheit - weder bei den Arbeitsplätzen noch für Passagiere oder Unternehmen in sensiblen Bereichen“, sagte Becker.

Eine Schlichtung des Konflikts lehnt ver.di ab, weil die Positionen zu weit auseinander liegen.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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