Tagesmütter sollen mehr Geld erhalten

Tagesmütter auf öffentlicher Betreuungsbasis werden von den Städten bezahlt - und das recht unterschiedlich. Während in Heiligenhaus eine Kindertagespflegeperson 4,50 Euro pro Kind und Stunde erhält, sind es in Velbert bislang 3,50 Euro pro Kind und Stunde. Jetzt soll eine Erhöhung des Satzes auf 4,50 Euro sowie eine Staffelung nach Qualifizierung erfolgen. „Darauf haben die Tagesmütter lange gewartet“, sagt Claudia Schmidt vom SKFM. Am heutigen Mittwochabend wird das Thema in einer gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses beraten.

„Wir haben schon Druck gemacht“, sagt Svenja Landscheidt, Sprecherin der Velberter Tagesmütter. Denn mit 3,50 Euro Stundensatz pro Kind war die Stadt Velbert im Vergleich zu anderen Städten eher kniepig, was die Bezahlung der Tagesmütter angeht. In der Nachbarstadt Heiligenhaus etwa wird schon seit einiger Zeit ein Stundensatz von 4,50 Euro gezahlt, wie Jugendamtsleiter Thomas Langmesser erklärt.
„Als dann eine Tagesmutter gegen die Stadt Wuppertal klagte und den Prozess gewann, stand für uns fest: Auch wir haben mehr verdient“, sagt Landscheidt, die seit knapp vier Jahren als Tagesmutter arbeitet. „Denn wir haben nicht nur einen Versorgungs- sondern auch einen Bildungsauftrag“, erklärt die Tagesmutter ihre verantwortungsvolle Aufgabe.
Vor etwa einem halben Jahr traf man sich am Runden Tisch, darunter Tagesmütter, Vertreter des SKFM und der Stadt Velbert. Es wurde ein Kompromiss erarbeitet, der neben der Erhöhung des Satzes um einen Euro pro Stunde und Kind auch eine Staffelung bezüglich der Qualifizierung vorsieht. So erhalten ausgebildete Erzieherinnen, die als Tagesmutter arbeiten, 40 Cent mehr pro Kind und Stunde als jene, die „nur“ den 160-stündigen Qualifizierungskurs absolviert haben. „Kindertagespflegepersonen, die noch in der Qualifizierung stecken, erhalten drei Euro pro Stunde und Kind“, erläutert Claudia Schmidt vom SKFM Velbert-Heiligenhaus. 1,80 Euro von den 4,50 Euro sind Sachaufwendungen, sie können die Tagesmütter steuerfrei behalten - macht pro Kind bei Vollzeitbetreuung 300 Euro im Monat, wie Schmidt vorrechnet. Maximal darf eine Tagesmutter fünf Kinder betreuen. „Die neue Regelung ist existenzsichernd“, ist Schmidt zufrieden. Und auch die Sprecherin der Tagesmütter ist zufrieden. „Das ist ein Riesenfortschritt, wenn auch ausbaufähig.“
Vorausgesetzt, die politischen Gremien stimmen der neuen Satzung zu. Heute wird das Thema im Jugendhilfe- und Sozialausschuss beraten. Die Stadt rechnet mit 400.000 Euro Mehrkosten pro Jahr.

Hintergrund:
-Die Kinderbetreuung wird durch Kindertagesstätten und die Kindertagespflege abgedeckt.
-In Velbert betreuen 64 Tagesmütter derzeit rund 150 Kinder, in Heiligenhaus kümmern sich 15 Tagesmütter um aktuell 54 Kinder.
-Wer Tagesmutter werden möchte, muss einen 160-stündigen Qualifizierungskurs absolvieren. Der nächste Kurs startet im März. Wer Interesse hat, kann sich bei Ursula Steinhauer unter Tel. 02051/279550 melden.

Autor:

Miriam Dabitsch (Redakteurin) aus Velbert

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