Stolpersteine nun leichter zu verlegen

In seiner Sitzung vom 25. September hat der Rat der Stadt Velbert die Verlegung von Stolpersteinen auf Velberter Bürgersteigen vereinfacht. Auf Anregung des Kirchenkreises Niederberg stimmten 38 Ratsmitglieder dafür, in Zukunft nur noch die Eigentümer der angrenzenden Häuser zu informieren, jedoch nicht mehr um Erlaubnis zu fragen. Stolpersteine sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie sind kleine individuell beschriftete Messingsteine, die in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in den Gehweg eingelassen werden.

Die Gegner der Vereinfachung aus UVB, SLB, Velbert anders, FDP und Teilen der CDU führten an, dass durch die Stolpersteine sich heutige Eigentümer oder Bewohner der anliegenden Häuser mit den damaligen Tätern in Verbindung gebracht sehen könnten und es sowieso den Eigentümern obliege, über die Anbringung eines solchen Gedenksteines vor ihren Häusern zu entscheiden. Die Befürworter konnten dem nicht folgen. Zum einen könne über 65 Jahre nach dem Ende des Naziregimes kaum noch einer mit den Tätern von damals in direkten Zusammenhang gesetzt werden, zum anderen handele es sich um öffentlichen Grund, der nicht der Verfügungsgewalt einzelner Privatleute unterliege. Es stelle sich zudem die Frage, welche legitimen Gründe gegen eine Verlegung sprechen könnten. Eine Frage die unbeantwortet blieb. Letztlich stimmten LINKE, SPD, Grüne, weite Teile der CDU und der Bürgermeister der Vereinfachung zu.

Autor:

Michael Alfermann aus Essen-Ruhr

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