Stadt sichert sich „Sahneschnittchen“

3Bilder

Bereits vor über vier Jahren wurde Insolvenz angemeldet und schließlich die Arbeit in der Firma Hitzbleck eingestellt. Lange war unklar, wie es auf dem Gelände weiter geht.

Nun steht fest, dass die Heiligenhauser Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft neuer Eigentümer des Geländes ist. Erst gestern Morgen wurde der Kauf beim Notar beurkundet.
Beim Neujahrsempfang gibt der Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus Dr. Jan Heinisch diese Neuigkeit bekannt, die Entscheidung fiel allerdings schon vor über drei Wochen bei einer Gläubigerversammlung. Einen weiteren Interessenten für das ehemalige Firmengelände habe es gegeben, schließlich sprach sich aber die Mehrheit der Gläubiger für die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft aus. Rund 450.000 Euro kostet das 16.000 Quadratmeter große Gelände die Stadt.

Die Eisen- und Tempergießerei August Hitzbleck Söhne (AHS) war bis zur Insolvenz im Jahr 2009 auf dem Gelände ansässig. Mit dem Verkauf der Produktionsanlagen an einen Mitbewerber in Italien endete die Firmengeschichte, die im Jahr 1898 mit der Gründung ihren Anfang nahm. Nah am Panoramaradweg, direkt an der Umgehungsstraße, mit einer Entfernung von nur 70 Metern Luftlinie und somit nah an der Innenstadt gelegen bietet das Gelände viele Vorteile. Nie machten Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und der Technische Beigeordnete Harald Flügge ein Geheimnis daraus, dass es ihnen ein besonders wichtiges Anliegen ist, dass das Gelände sinnvoll genutzt wird.
Dennoch: Die Entscheidung, für das Gelände ein Kaufgebot abzugeben, wurde im Vorfeld gut überlegt. „Wir haben umfangreich die Altlasten beproben lassen und auch intensive Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern geführt“, bestätigt Bürgermeister Dr. Jan Heinisch auf Nachfrage des Stadtanzeigers.

Natürlich habe man auf solch einem Gelände einige Sande mit Schwermetallen gefunden, alles aber in Maßen und daher kein Hindernis für die Pläne der Stadt. „Das Ganze ist natürlich mit einer Menge Arbeit verbunden, stellt aber kein finanzielles Wagnis dar“, verrät der Bürgermeister im Anschluss an seine Rede.
Ziel ist es, sich bis zum Sommer für eins von drei möglichen Konzepten zu entscheiden. Alle sehen die Verlegung des Mitarbeiter Parkplatzes der Stadtvewaltung vor und damit verbunden eine Wohnbebauung auf dem jetzigen Parkplatz-Standort. Neben Wohnen ist auch Platz für Handel und Gewerbe eingeplant, nur Industrie wird es hier nicht mehr geben. Auch Interessenten für die verschiedenen Konzepte soll es schon geben.

In einer Pressekonferenz in den kommenden Tagen möchte Heinisch konkreter über die Pläne informieren. Die Informationen gibt es anschließend im Stadtanzeiger.

Informationen:
- 1898: Gründung der Heiligenhauser Eisen- und Tempergießerei durch August Hitzbleck und seine drei Söhne
- 1910: Firma besaß als eine der ersten Firmen in Heiligenhaus eine Dampfmaschine
- 2009: Im Juni muss Insolvenz angemeldet werden, die Firma befindet sich inzwischen in fünfter Generation in Familienbesitz
- Zuletzt produzieren knapp 150 Mitarbeiter hauptsächlich Teile aus Temperguss für Scharniere, Schlösser oder Beschläge
- Ende 2009 ist die Firma bereits geschlossen, ein Großteil der Produktionsanlagen wird nach Italien verkauft
- Januar 2014: Kauf des Geländes durch die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft

Autor:

Maren Menke aus Velbert

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.