Sparkasse schließt Filialen
Vorstand und Verwaltungsrat der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert haben am Montag einstimmig beschlossen, mehrere Geschäftstellen in den drei Städten zusammen zu legen. In Velbert werden die Geschäftsstellen an der Goebenstraße, am Kostenberg und Langenhorst geschlossen, in Neviges die Geschäftsstelle Siepen und in Langenberg die Bonsfelder Geschäftsstelle.
„Wir reagieren damit auf das geänderte Nutzungsverhalten der Kunden“, begründete gestern Sparkassenvorstand Jörg Buschmann die Beweggründe für die tiefgreifende Entscheidung.
Der Sparkassenchef hat folgende Gründe für das veränderte Nutzungsverhalten der Kunden ausgemacht: „Fast jeder hat ein Auto und fährt dahin, wo er gleich mehrere Geschäfte auf einmal erledigt, die Markttransparenz hat sich verbessert, die Forderung der Kunden nach spezialisierter Beratung hat deutlich zugenommen. Immer mehr Menschen nutzen den PC, um über das Internet-Banking ihre Geschäfte zu erledigen.Eine große Bedeutung hat das Telefon-Banking, wo bei der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert 22 ausgebildete Bankkaufleute die Kunden bedienen. Daneben werden unabhängig von Öffnungszeiten die SB-Geräte genutzt. Das Zahlen ohne Bargeld mit der EC-Karte oder der Kreditkarte nimmt zu, und auch das Handy-Banking spielt zunehmend eine Rolle. Alles Gründe, warum ein persönlicher Besuch in der Geschäftsstelle nicht mehr nötig ist.“
Jörg Buschmann konnte noch mit anderen Zahlen aufwarten: „75 Prozent aller Überweisungen sind beleglos, 40 Prozent aller Einkäufe sind unbar. Die Zeiten, wo man sich bei der Sparkasse mit Bargeld eindeckte, um sich einen neuen Mantel oder Anzug zu kaufen, sind vorbei.“
Jörg Buschmann weist darauf hin, dass von den 60ern bis in die 80er Jahre die Geschäftsstellen der einzige Vertriebsweg waren. „Es gab kein Internet.“
Wichtig bei der Entscheidung, Geschäftsstellen zu schließen, war die umgebende Infrastruktur. „Seit der Neustrukturierung der Geschäftsstelle Am Berg ist das unsere Nummer 1. Da sind viele Parkplätze, da kann man einkaufen, zum Bäcker, Metzger oder zum Frisör gehen. Und was ist an der Goebenstraße?“, fragt Buschmann und gibt gleich die Antwort: „Nichts. Deshalb passen wir die Kundennutzung an den tatsächlichen Bedarf an.“
Die Geschäftsstelle an der Goebenstraße wird mit der Hauptstelle zusammengelegt, Langenhorst mit der Filiale Unterstadt, Kostenberg mit der Filiale am Berg, die Filiale Langenberg übernimmt Kunden aus Bonsfeld und Neviges betreut die Kunden aus dem Ortsteil Siepen.
„Die Kunden brauchen nichts machen, es wird sich kaum was ändern. Sie behalten in den neuen Filialen die selben Ansprechpartner, die Beziehungen von Berater und Kunde werden nicht tangiert“, verspricht Buschmann, der außerdem darauf hinweist, dass niemand entlassen wird.
Am 26. November schließen die betroffenen Geschäftsstellen, die Zusammenlegung erfolgt zum 29. November. Gleichzeitig wird das Angebot in allen Geschäftsstellen ausgeweitet, zum Beispiel durch die dauerhafte Präsenz eines Finanzberaters. Die Haupt- und Kopfgeschäftsstellen werden durchgängig von 9 bis 16 Uhr geöffnet haben. Die kleineren Geschäftsstellen werden aufgrund der geringen Kundenfrequenz mittwochs ab 13 Uhr geschlossen.
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