Sorgen der Landwirte

Die Bundestagsabgeordneten Michaela Noll und Peter Beyer (vorne rechts) informierten sich auf dem Hixholzer Hof über die Sorgen und Nöte der Landwirte im Kreis Mettmann. | Foto: Ulrich Bangert
  • Die Bundestagsabgeordneten Michaela Noll und Peter Beyer (vorne rechts) informierten sich auf dem Hixholzer Hof über die Sorgen und Nöte der Landwirte im Kreis Mettmann.
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„Wir können nicht noch mehr Flächen verbrauchen“, appellierte der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Martin Dahlmann an die CDU-Bundestagsabgeordneten des Kreises Mettmann.
Michaela Noll (Südkreis) und Peter Beyer informierten sich bei Michael Greshake über die dringendsten Probleme der Landwirtschaft vor Ort, und das ist der Flächenverbrauch. Der Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzfläche müsse endlich gestoppt werden, fordert Martin Dahlmann. „Da machen wir seit Jahren drauf aufmerksam. Wenn etwas in Zeiten knapper Ressourcen, des bedrohten Klimas und hungernder Menschen auf den Prüfstand gehört, dann ist dies die Werteskala im Umgang mit Boden.“
Nicht nur der Verbrauch von Ackerflächen für Wohn-, Gewerbeflächen und Straßen stellt die Landwirte vor Probleme, sondern auch die gesetzlich erforderten Ausgleichsmaßnahmen. Beim Bau von Straßen, Siedlungen und Gewerbegebieten kommt es zu Eingriffen in Natur und Landschaft. Zum Ausgleich bzw. Ersatz von Beeinträchtigungen eines Biotops kann die Umweltbehörde (Regierung, Landratsamt) anordnen, dass an anderer Stelle ein neues Biotop angelegt wird. Diese Ausgleichsmaßnahmen sind ökologisch notwendig und daher nach dem Naturschutzgesetz vorgeschrieben.
Ein besonders krasses Beispiel führt Kreislandwirt Karl Bröcker mit dem Bau der A 44 an, die eine Fläche von 220 Hektar verschlingt. „Die eigentliche Straßenfläche macht nur rund 15 Hektar aus, bei dem Rest handelt es sich um Ausgleichsflächen auf unseren Feldern. Bei fünf Betrieben geht das an die Existenz. Nirgendwo in der EU gibt es ein solches System wie bei uns.“
Die beiden Bundestagsabgeordneten verwiesen auf die „Allianz für die Fläche“, die vor einigen Wochen Landrat Hendele unterzeichnete. „Wir werden das Thema der Bürgermeisterkonferenz vorschlagen. Mal sehen, ob eine interkommunale Zusammenarbeit dazuführen kann, intelligente Lösungen beim Flächenverbrauch zu schaffen“, zog Michaela Noll ein Fazit aus den Klagen der Bauern, die den Bundespolitikern noch weitere Sorgen mit auf den Weg gaben: „Wir befürworten die so plötzlich herbeigeführte Energiewende, aber der geplante Ausbau der Elektrizitätsnetze wird weitere Flächen in Anspruch nehmen“, prophezeit Dahlmann. Er befürchtet nicht nur den Verlust für den eigentlichen Leitungsbau, sondern dass auch hier wieder der Naturschutzausgleich auf landwirtschaftlichen Flächen vollzogen wird. „Der Netzausbau darf nicht zu Lasten der Flächenbewirtschafter und Grundeigentümer gehen.“
Außerdem gaben die Bauernfunktionäre den Politikern mit auf den Weg, mal kritisch nachzufragen, wenn es um die Umsetzung von EU-Richtlinien geht, wie zum Beispiel bei der Käfighaltung von Hühnern: Während die in Deutschland abgeschafft wird, weigern sich östliche EU-Länder wie Polen oder Tschechien, diese EU-Verordnung schnell umzusetzen. Aber diese Käfigeier kommen auf den deutschen Markt, das ist eine Wettbewerbsverzerrung“, so Dahlmann.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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