Rücksichtslose Wirtschafts- und Handelspolitik der EU lässt Meere ausbluten
424.993 Tonnen „Lebendgewicht“ hat die EU im Jahr 2014 aus dem Mittelmeer gefischt. Die Anzahl der getöteten Fische wird leider nicht bekannt gegeben. Laut Europäischem Parlament sind dabei 96% der bodennahen Arten sowie 71% der Fische aus mittleren Tiefen, wie Sardinen und Sardellen, überfischt.
Vor diesem Hintergrund stimmte am 18.04.2016 der Fischereiausschuss der EU mit Liberia und Mauretanien über ein nachhaltiges, partnerschaftliches Fischereiabkommen ab. Die Fangmöglichkeiten der europäischen Gemeinschaft und die finanziellen Gegenleistungen für die beiden Staaten wurden für einen Zeitraum von vorerst vier Jahren beschlossen.
Noch 2009 wurde die Überfischung im Atlantik auf 86% geschätzt, im Laufe der vergangenen Jahre hat sich der Fischbestand jedoch wieder erholt, sodass 2014 „nur noch“ von 41% Überfischung die Rede war.
Der „Wiederauffüllungsplan“ für Roten Thun im Ostatlantik und im Mittelmeer, der ebenfalls Bestandteil der Sitzung vom 18.04. war, führt also keineswegs zu einer Reduzierung der Fangquoten in unseren Ozeanen, sie wird lediglich ausgelagert. Und zwar in jene Länder, deren Lebensgrundlage die Fischerei bisher dargestellt hat. Bereits 11 Drittländer plündert die EU mit ihrem Prinzip „Cash for Fish!“, um den Überkonsum an Fischprodukten hierzulande zu bedienen.
Doch die subventionierte Fischerei durch die EU bedeutet nicht nur die Ausrottung unserer Meere. Sie provoziert auch eine weitere Fluchtursache für jene Menschen, die aufgrund der Fanglizenzen für europäische Schiffe, die mit ihren Netzen bis zu 200 Tonnen Fisch am Tag fangen und verarbeiten, ihre Arbeit und ihr Einkommen verlieren.
Die EU lässt mit ihrer rücksichtslosen Wirtschafts- und Handelspolitik nicht nur die Meere ausbluten, sie verschuldet weitaus mehr, als sie je durch Gelder für Entwicklungshilfe und Umweltprojekte wieder gut machen kann.
– Wenn das Meer stirbt, stirbt auch der Mensch –
Pressemitteilung der Tierschutzpartei
Bundesarbeitskreis Ozeanschutz
Partei Mensch Umwelt Tierschutz / Tierschutzpartei
Autor:Sandra Lück aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.