Regionalrat Düsseldorf zu Besuch in den Niederlanden
Am Mittwoch war der Regionalrat bei der Bezirksregierung Düsseldorf einer Einladung der Stadsregio Arnhem Nijmegen zu einem Meinungsaustausch über grenzübergreifende Planungen im historischen Rathaus der ältesten Stadt der Niederlande gefolgt anlässlich der Vorstellung der Verflechtungsstudie ‚rot 8‘, die von den grenznahen Gemeinden in Deutschland und den Niederlanden beauftragt worden war und bereits im Frühjahr im Planungsausschuss des Regionalrats Düsseldorf vorgestellt wurde.
Großen Anklang bei den Teilnehmern aus Deutschland und den Niederlanden fand der Vorstoß von SPD-Regionalratsmitglied Volker Münchow, zukünftige Regionalplanungen in den Niederlanden und der Bundesrepublik zumindestens durch eine kartographische Abbildung der Nachbarräume zu präzisieren. „Bei Planungen auf regionaler Ebene ist es oftmals nicht möglich, die Gegebenheiten in allen Teilen des Plangebiets genau zu kennen. Der Bereich der darüber hinausgeht, wird aber immer nur als weißer Fleck dargestellt. Dies muss sich ändern“, so Münchow. Die Bezirksregierung Düsseldorf will nun als erste deutsche Regionalplanungsbehörde die technische Machbarkeit dieser Darstellungsform prüfen und in den neuen Gebietsentwicklungsplan einbringen.
Neben diesem konkreten Ergebnis waren sich die Teilnehmer einig, dass das Denken über die Landesgrenzen hinweg für Niederländer und Deutsche unverzichtbar ist. Vor allem Verkehrsfragen standen weiter auf der Tagesordnung, wie z.B. eine geplante Stadtbahnverbindung von Arnhem über Nijmegen und Kleve zum Flughafen Weeze, für den Regierungsbezirk Düsseldorf und die Niederlande ein wichtiger Verkehrsflughafen. In Zukunft deutlich über die Landesgrenzen hinaus zu sehen wurde vom Vorsitzenden der Stadsregio Jaap Modder auf Anregung des SPD-Regionalpolitikers Volker Münchow gerne aufgenommen. Nach Auffassung der beiden Politiker und der anderen Teilnehmer ist der deutsch-niederländische Ballungsraum mit dem Ruhrgebiet und dem Rheinland im Osten und Arnheim/ Nijmegen und der Randstad mit Amsterdam und Rotterdam im Westen die größte Metropolregion Europas und eine der größten Metropolregionen der Welt. Hier leben und arbeiten rund 25 Mio. Menschen, bei einer Entfernung von Dortmund im Osten bis Rotterdam im Westen von gerade einmal 200 Kilometern. Die Randstadt liegt also näher an Düsseldorf als z.B. das Rhein-Main-Gebiet oder gar Berlin. Im 21. Jahrhundert keine Entfernung mehr und mit geeigneten Verkehrsmitteln in rund einer Stunde zu überwinden.
Probleme werden bei der Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Bildung gesehen, der Ausbau der grenzüberschreitenden Bildung scheitert zumeist am unterschiedlichen Schulsystem, die Niederlande kennen erstens kein mehrgliedriges System wie die Bundesrepublik und zweitens schulen die holländischen Nachbarn ihre Kinder bereits sehr früh in eine Vorschule ein. Beim Thema Hochschulen heißt das Motto ‚Global denken, lokal handeln‘. Die beiden benachbarten Hochschulen Rhein-Waal in Kleve und die Hogeschool Arnhem Nijmegen arbeiten seit einiger Zeit eng zusammen und werben auch um Studenten aus den jeweiligen Nachbarländern. Das allgemeine Fazit des Meinungsaustauschs fiel deshalb auch bei Niederländern und Deutschen allgemein positiv aus, Kooperationen und gemeinsame Planungen sind in einer globalisierten Welt für beide Regionen von erheblichem Vorteil.
http://www.brd.nrw.de/regionalrat/sitzungen/2010/Rot8_Endbericht.pdf
Autor:Volker Münchow aus Velbert |
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