Politiker stellten sich jungen Wählern vor
Landtagskandidaten von sieben Parteien kamen ins Gymnasium
Politik aus erster Hand erlebten die Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums. Die künftigen Erstwähler hatten selbst festgelegt, zu welchen Themen im Rahmen einer schulinternen Podiumsdiskussion gesprochen wurde. Alle eingeladenen Parteien hatten zugesagt und ihre Vertreter geschickt: Dr. Jan Heinisch (CDU), Frank Herrmann (Piratenpartei), Sebastian Höing (FDP), Uwe Meisenkothen (AfD), Dr. Karl Mühlsiepen (DIE LINKE), Elisabeth Müller-Witt (SPD) und Christian Otto (Bündnis 90/Die Grünen).
Breiten Raum nahm das Thema G8 oder G9, also Abitur nach acht oder neun Jahren, ein. Dr. Jan Heinisch (CDU) sprach sich für G9 an Gesamtschulen und G8 an Gymnasien aus, aber in reformierter Form. Elisabeth Müller-Witt (SPD) führte an, dass Zweidrittel der Bevölkerung für G9 seien. „Die Sekundarstufe soll wieder sechs Jahre betragen“, forderte sie und ist dafür, dass G8 und G9 unter einem Dach angeboten werden sollen. Christian Otto (Grüne) warf der damaligen Landesregierung vor, G8 auf Druck der Wirtschaft eingeführt zu haben und plädierte ansonsten für Wahlmöglichkeiten. In diese Richtung ging auch Sebastian Höing: „Das müssen die Schulen entscheiden“, so sein Vorschlag, bei dem die individuellen Bedürfnisse der Schüler und die personellen Möglichkeiten der Schulen im Vordergrund stehen sollten. "Wir haben immer gesagt, zurück nach G9“, erinnerte Frank Herrmann an die Forderung seiner Piratenpartei. Für ein einheitliches Schulsystem plädierte Dr. Karl Mühlsiepen (Linke): „Das kann nur G9 sein.“ Auch AfD-Vertreter Uwe Meisenkothen hält die neunjährige Schulzeit für besser: „So lässt sich der komprimierte Stress für die Schüler vermeiden.“
Lebhafter wurde die Diskussion bei der Inneren Sicherheit. Elisabeth Müller-Witt führte Erfolge bei der Kriminalitätsentwicklung und der verstärkten Einstellung von Polizeianwärtern an. Kandidat Dr. Heinisch entlarvte die Tücken der Zahlenargumente und sieht auf allen Felder der Sicherheitspolitik Handlungsbedarf. Während sich Christian Otto mehr Bezirksbeamte in den Städten vorstellen kann, forderte Frank Herrmann ein Wegkommen von der Hysterie. Dr. Mühlsiepen sieht die Polizei im Land gut aufgestellt und verwies darauf, dass „zu viel Sicherheit die Freiheit zerstören kann.“
Autor:Maren Menke aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.