Politik hautnah erleben

Die Schüler des Berufskollegs Bleibergquelle erhielten Besuch: Dr. Kristina Weissenbach (stehend) von der School of Governance der Uni Duisburg-Essen gab eine Unterrichtseinheit zum Thema „Parteien und Wahlen“. Daran nahm auch Schulleiter Dr. Ludwig A. Wenzel (stehend, von links), Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann und Michael Kirch, Filialleiter der Sparda-Bank in Velbert, teil.
  • Die Schüler des Berufskollegs Bleibergquelle erhielten Besuch: Dr. Kristina Weissenbach (stehend) von der School of Governance der Uni Duisburg-Essen gab eine Unterrichtseinheit zum Thema „Parteien und Wahlen“. Daran nahm auch Schulleiter Dr. Ludwig A. Wenzel (stehend, von links), Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann und Michael Kirch, Filialleiter der Sparda-Bank in Velbert, teil.
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Daniel Zimmermann ist ein Phänomen: Als 16-Jähriger gründete er mit Freunden die Jugendpartei „Peto“, mit 27 wurde er in Monheim zum Bürgermeister gewählt, bei der letzten Kommunalwahl erzielte er 94,64 Prozent der Stimmen. Und dieser junge Mann, 31 Jahre alt, fällt in der Schulklasse am Berufskolleg Bleibergquelle kaum auf. Außer, dass sein Platz am Lehrerpult ist, nicht in den Schulbänken. Daniel Zimmermann ist gekommen, um mit den Schülern über Politik und Wahlen zu reden. Er ist Teil einer Veranstaltungsreihe der „School of Governance“ der Uni Duisburg-Essen, die Politik für Schüler hautnah erlebbar macht. Dank des Sponsorings der Velberter Sparda-Bank machte diese Reihe nun Station in der Bleibergquelle.
Nachdem Dr. Kristina Weissenbach die Basics vermittelt hatte - unter anderem ging es um Fragen wie „Wie wird eine Partei gegründet?“ oder „Wer bestimmt, ob eine neue Partei zur Bundestagswahl zugelassen wird?“ - sollten die Schüler selbst aktiv werden. „Gründet eine Partei“, lautete der Arbeitsauftrag, und in Arbeitsgruppen sollten neben Formalitäten wie „Wer wird Vorsitzender, wer Protokollant?“ auch inhaltliche Schwerpunktthemen festgelegt werden.
Bereits zuvor hatten die Schüler, die am Berufskolleg ihr Fachabitur im Sozial- und Gesundheitswesen anstreben, benannt, was ihnen unter den Nägeln brennt: dass es zu wenig Freizeitmöglichkeiten in Velbert und Heiligenhaus gibt, dass sich Jugendliche von Parteien nicht angesprochen fühlen und dass in Velbert eine Baustelle neben der nächsten liegt. Auch, dass man sich von Politikern im Wahlkampf belästigt fühlt, wenn man durch die Stadt geht und angesprochen wird, nannte ein Schüler. Dazu Bürgermeister Zimmermann: „Die Parteien versuchen, über ein Kugelschreiber-Geschenk einen ersten Kontakt mit den Bürgern zu bekommen. Das klappt besser, als wenn man sie einfach anspricht.“
Zimmermann ist ein Profi im Politik-Geschäft: Ihm ist es nicht nur gelungen, mit einer eigenen Partei durchzustarten. Einmal im Bürgermeister-Amt angekommen, hat er die Stadt aus den roten Zahlen geführt, konnte Gewerbe- und Grundsteuer B senken und ab nächstem Jahr werden in Monheim die Kita-Gebühren abgeschafft. Und das als Youngster, von der Uni ging es für ihn gleich in die Chefetage des Rathauses. Für ihn ist die Teilnahme selbstverständlich, „weil Beteiligung in der Politik für die Demokratie wichtig ist“.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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